Folge 1 - Papageno
Shownotes
Bonn, irgendwann Anfang der 80er Jahre. Hauptstadt-Dschungel und Provinz-Theater. Hier leben und arbeiten die beiden Kriminalbeamten Ralph Bachmann und Gregor Beksinski, zwei echte Kerle mit Herz und Köpfchen. Diesmal bekommen Sie es mit einem toten Dirigenten zu tun. Wer steckt dahinter?
Sprecher
Ralph Bachmann: Stephan Kern Gregor Beksiński: Michael Rieck Erzähler: Peter Kern Haushälterin: Nicole Kaltz Dr. Steiner: Sven Jaworek
weitere Rollen
Kollegin: Sabine Hofmann Carmen: Felicitas Goldstein Herr Lange: Matthias Runte Frau Lange: Claudia Spaniol Herr von Frentz: Albert Spiegel Imbissmann: Marcel Kurth
Idee: Zart & Bitter Drehbuch: Michael Rieck Dialogregie: Stephan Kern Musik: Stefan Tempel / Damnwell Media Sound: Stefan Tempel / Damnwell Media
Transkript anzeigen
00:00:12 - 00:00:37:01
Sprecher 1
Bachmann und Kinski. Folge eins Papageno.
00:41:20 - 00:01:07:21
Sprecher 1
Hallo, liebe Freunde. Na, habt ihr auch Lust, unsere beiden Kommissare Ralf und Gregor kennenzulernen? Ich habe gehört, die sind an einem heißen neuen Fall dran. Um Mord und Totschlag soll es geben. Zum Glück haben die schon jede Menge Erfahrung. Zumindest Ralf. Der gilt ja als der, nun ja, Streber auf der Polizeiwache. Nur privat läuft es nicht so richtig rund bei ihm.
01:08:02 - 00:01:40:01
Sprecher 1
Scheidung? Ja, ja, ja, ja, ja. Da kommt es ihm gerade recht, dass er den jüngeren Gregor unter seine Fittiche genommen hat. Der hat ja gerade so noch den rechten Weg eingeschlagen. Er ging früher keiner Klopperei aus dem Weg. Das ist vielleicht das polnische Temperament. Oh, aber jetzt bin ich leise. Da kommen die zwei ja schon zum Tatort.
01:45:12 - 00:01:46:19
Sprecher 2
Ach, du liebes Lieschen.
01:47:10 - 00:01:49:17
Sprecher 3
Das kann man wohl sagen. Guten Tag. Zusammen.
01:49:23 - 00:01:51:15
Sprecher 4
Ha! Hallo, Herr Bachmann.
01:52:08 - 00:01:53:07
Sprecher 3
Hallo, Herr Kinski.
01:54:00 - 00:01:54:23
Sprecher 4
Gut, dass Sie da sind.
01:56:01 - 00:02:01:09
Sprecher 3
Gut. Was haben wir denn hier? Männliche Leiche. Einiges an Blut und jede Menge Federn.
02:02:06 - 00:02:04:02
Sprecher 2
Vogelfedern hier um die Leiche rum.
02:04:06 - 00:02:21:21
Sprecher 3
Ja. Kleine grüne Federn. Merkwürdig. Also an die Arbeit. Ich guck mir die Leiche erst mal aus der Vogelperspektive an, und du, Gregor, kannst mal mit den Kollegen sprechen, die zuerst vor Ort waren. Die Spurensicherung ist verständigt. Die werde ich mich kümmern. Also, Handschuhe anziehen, nicht vergessen.
02:23:00 - 00:02:30:18
Sprecher 2
Ist gebongt. Und hier. Hier sind auch so Äste und so Stückchen um diese Leiche rum. Sieht aus, als hätte jemand versucht, ein Nest zu bauen.
02:31:11 - 00:02:35:17
Sprecher 3
Man kann sich hier jemand mal um diese Tiere kümmern. Retten wir noch durch den ganzen Tatort, Leute?
02:36:03 - 00:02:40:15
Sprecher 2
Das soll wohl ein Hund sein. Na ja, für mich sieht das eher aus wie ein Eichhörnchen mit Schleife aus.
02:40:17 - 00:02:42:15
Sprecher 4
Das ist doch ein Zwerg. Schnauzer und kein.
02:42:15 - 00:02:44:15
Sprecher 3
Eichhörnchen. Also wirklich.
02:45:17 - 00:02:49:23
Sprecher 4
Schau mal, da waren die ganzen Bilder. Das ist der Hund des Verstorbenen.
02:50:22 - 00:02:57:17
Sprecher 2
Also, wer sind denn jetzt die Kollegen, die hier als erstes am Fundort waren? Und wer hat die Polizei überhaupt gerufen? Wir müssen jetzt mal langsam anfangen zu ermitteln.
02:58:01 - 00:03:06:09
Sprecher 3
Und die Freigabe der Leiche erfolgt nur durch mich. Fotos Spurensicherung. So verständigt oder nicht? Muss man ja alles selber machen.
03:07:05 - 00:03:10:03
Sprecher 2
Sondern sofort Bild, Kamera oder oder lässt du immer noch selber entwickeln.
03:10:05 - 00:03:12:17
Sprecher 3
Komm, hör auf mit diesen dummen Sprüchen. Ralf ist okay.
03:12:24 - 00:03:17:04
Sprecher 4
Schuldigung, die Herren. Ich glaube, da kommen die Kollegen von der Spusi schon.
03:21:07 - 00:03:56:03
Sprecher 1
Hm. Eine Leiche inmitten einer ganzen Wolke von grünen Vogelfedern. Ein ungewöhnlicher Fall für unsere beiden Kommissare. Gregor begibt sich direkt in ein intensives Gespräch mit den Polizeibeamten, die als erste vor Ort waren und erste Zeugen vernommen haben. Ralf kümmert sich um die Spurensicherung, hilft dem Polizei, Fotografen und macht sich die ersten eigenen Notizen. Nach dem Abtransport der Leiche zu Gerichtsmedizin rauchen die beiden Männer gemeinsam eine Zigarette.
03:57:08 - 00:03:59:15
Sprecher 2
Ist seine.
04:00:12 - 00:04:05:13
Sprecher 3
Nein, ich habe aufgehört. Da kommt zum Kuckuck! Gib mir auch einen.
04:07:02 - 00:04:15:03
Sprecher 2
Was hält Sie von der Sache? Einbruch und Mord. Gestohlen wurde offenbar nichts.
04:15:10 - 00:04:23:02
Sprecher 3
Es ging ganz sicher nicht um Raub. Das sagt mir mein Instinkt. Und die Tatsache, das nichts gestohlen worden ist. Jedenfalls soweit wir wissen.
04:24:10 - 00:04:52:13
Sprecher 2
Also, das Opfer ist Theodor Friedrichs. Er hat hier gelebt. Das ist seine Wohnung, oder? Palast. Haus. Okay. Egal. 58 Jahre alt, ledig, Dirigent einer hiesigen Oper. Ich würde sagen, stumpfe Gewalteinwirkung gegen den Kopf. So wie es aussieht. Wir wissen ja beide, was das heißt. Tatwaffe wurde nicht gefunden. Jedenfalls noch nicht. Haushälterin hat die Polizei verständigt und ihn auch gefunden.
04:53:18 - 00:05:03:24
Sprecher 2
Die Kollegin ist noch bei ihr. Sie wohnt aber nebenan. Er aber ist noch hier im Gästezimmer und steht unter Schock. Natürlich nicht.
05:04:10 - 00:05:18:04
Sprecher 3
Komm, lass uns reingehen. Besser nicht direkt auf den Flokati Teppich treten. Der war bestimmt teuer. Wie diese Hi Fi Anlage hier. Neuester Stand der Technik. Was ist.
05:18:04 - 00:05:24:18
Sprecher 2
Das? Laserdisc. Da lasse ich besser die Finger von. Klingt gefährlich.
05:24:21 - 00:05:26:22
Sprecher 3
Lass uns doch mal bitte. Einmal mit der Haushälterin.
05:27:00 - 00:05:53:06
Sprecher 2
Was sollen wir tun? Hier geht's lang. In das Gästezimmer. Da liegt sie. Er hat eben ein Beruhigungsmittel vom Arzt bekommen, wie ich gehört habe. Sie war wohl ziemlich aufgelöst. Ja. Guten Tag. Mein Name ist Gregor Kinski. Ich bin Kriminal Obermeister von der Bonner Kriminalpolizei. Hier ist mein Dienstausweis. Das ist Kriminalhauptkommissar Bachmann.
05:54:20 - 00:06:20:11
Sprecher 4
Noch mehr Polizei! Aber bitte. Ich stehe Ihnen zur Verfügung. Ich bin immer noch ganz neben mir. Über 25 Jahre war ich bei Herrn Friedrichs im Dienst. So ein feiner Herr hatte immer ein gutes Wort für mich übrig. Er hat mir sogar zum Jubiläum eine goldene Nadel geschenkt. Und jetzt ist er tot. Mausetot.
06:21:05 - 00:06:23:23
Sprecher 3
Wie großzügig! Hatte er irgendwelche Feinde?
06:24:06 - 00:06:25:21
Sprecher 4
Was? Feinde?
06:26:11 - 00:06:29:05
Sprecher 2
Vielleicht erzählen Sie erst mal, was heute Vormittag passiert ist. Bitte.
06:29:16 - 00:06:40:17
Sprecher 4
30 ins Haus gekommen. Und dann lag er da in seinem Musikzimmer. Ich bin fast in Ohnmacht gefallen und habe direkt die Polizei angerufen.
06:40:24 - 00:06:43:07
Sprecher 2
Sie haben sonst nichts gemacht. Keine Erste Hilfe.
06:43:18 - 00:06:46:10
Sprecher 4
Also, da war ja das ganze Blut. Ich war schockiert.
06:46:10 - 00:06:51:00
Sprecher 3
Und diese Federn sind Ihnen aufgefallen, oder? Sonst noch irgendwas? Nein.
06:51:15 - 00:07:01:08
Sprecher 4
Also, die habe ich gar nicht bemerkt. Federn? Das kann ich mir nicht erklären. Ralf, kannst du mal kurz schauen? Wir haben ja was gefunden. Das solltest du dir mal anschauen.
07:02:04 - 00:07:06:11
Sprecher 3
Danke. Was ist denn hier? Das sieht mir doch wohl ganz nach einem Testament aus.
07:07:05 - 00:07:12:15
Sprecher 2
Was steht denn drin? Lass mich mal schauen.
07:13:07 - 00:07:24:15
Sprecher 3
In vollem Besitz meiner geistigen Immobilie. Trotz aller Vermögenswerte vermache ich alles an Schubert. Schubert.
07:24:15 - 00:07:35:14
Sprecher 4
Was an dieses in dieser schwachsinnige. Vermacht alles. Dem Hund und mir. Gar nichts. Wenn ich diesen Köter erwische, mache ich ihm den Garaus.
07:36:24 - 00:07:37:17
Sprecher 3
Ich mach das.
07:37:23 - 00:07:39:24
Sprecher 2
Kalb, der Hund ist Schubert.
07:41:13 - 00:07:42:18
Sprecher 3
Ach du Scheiße!
07:43:02 - 00:07:45:06
Sprecher 4
So was! Ich mach dich kalt.
07:45:06 - 00:07:47:04
Sprecher 3
Moment mal! Wo wollen Sie denn hin?
07:47:10 - 00:07:51:17
Sprecher 4
Lassen Sie mich los! Denen mach ich Platz frei!
07:51:18 - 00:07:54:06
Sprecher 3
Warten Sie! Lassen Sie den Hund in Ruhe!
07:54:14 - 00:07:58:09
Sprecher 2
Geben Sie die Fahne her! Sind Sie verrückt geworden?
07:59:10 - 00:08:04:05
Sprecher 3
Ja, so hab ich die. Schubert. Die Frau kann ja nichts mehr tun.
08:04:05 - 00:08:08:24
Sprecher 2
Sie beruhigen sich jetzt. So weit ist es mit dem feinen Herrn Friedrich. Jetzt wohl doch nicht mehr bei Ihnen, was?
08:09:02 - 00:08:13:16
Sprecher 3
Und den Schock haben Sie wohl auch ganz gut überstanden, oder?
08:13:24 - 00:08:48:18
Sprecher 1
Oh, mein lieber Kommissar, hier haben wir es ja mit einem geradezu perfiden Fall zu tun Ein toter Dirigent. Am nächsten Tag treffen unsere beiden Herren Ermittler im Institut für Rechtsmedizin an der Universität ein. Sie wollen die fachliche Expertise von Dr. Steiner erfahren, dem zuständigen Pathologen. Bachmann und Kinski eilen die Treppen hinauf.
08:49:19 - 00:08:51:18
Sprecher 2
Du hast jetzt nicht wirklich diesen Hund mitgenommen, oder?
08:51:24 - 00:08:52:19
Sprecher 3
Du meinst Schubert?
08:53:03 - 00:08:55:18
Sprecher 2
Ja. Schubert. Willst du den adoptieren oder was?
08:56:01 - 00:08:58:10
Sprecher 3
Kann ein Hund eigentlich wirklich ein Vermögen erben?
08:58:12 - 00:09:07:00
Sprecher 2
Keine Ahnung. Vielleicht geht ja alles ans Tierheim und er bekommt seinen eigenen Butler. Ach, der Bachmann. Tach.
09:08:00 - 00:09:12:03
Sprecher 3
Ja. Hallo, Herr Doktor. Ihr strenger Geruch hier drin.
09:12:09 - 00:09:21:18
Sprecher 2
Und der Kollege ist auch dabei. Kann gleich sagen, er wahnsinnig zu viel toxikologischen Bericht dauert. Krankenakten. Befunde sowieso. Ich habe die Leiche nicht mal aufgemacht.
09:21:23 - 00:09:23:22
Sprecher 3
Na ja, ist klar. Verstehe.
09:24:06 - 00:09:28:05
Sprecher 2
Ich habe nur eine erste Beschau durchgeführt, aber ich habe schon mit Ihnen gerechnet.
09:28:05 - 00:09:33:18
Sprecher 3
Ihr Eifer eilt Ihnen voraus. Na, aber der Hund kommt auf dem Arm.
09:33:23 - 00:09:36:19
Sprecher 2
Der schnüffelt mir ja sonst noch an den Schubladen mit den Leichen rum.
09:36:23 - 00:09:51:01
Sprecher 3
Ja, ja, der Hund ist zurzeit so eine Art Therapie für mich. Ich muss ja mal telefonieren. Das Telefon steht im Büro. Da können Sie auch telefonieren. Hier, Gregor, pass mal auf Schubert auf. Okay.
09:52:24 - 00:09:55:06
Sprecher 2
Hey, da macht im Moment eine Scheidung durch.
09:56:13 - 00:09:56:19
Sprecher 3
Ja.
09:57:08 - 00:09:58:03
Sprecher 2
Mein Glückwunsch.
09:58:11 - 00:09:59:01
Sprecher 3
Jetzt schon wieder.
09:59:12 - 00:10:01:05
Sprecher 2
Also, Todesart?
10:01:05 - 00:10:03:14
Sprecher 3
Nicht natürlich. Ich meine, das ist offenkundig.
10:03:14 - 00:10:08:10
Sprecher 2
Er wird sich ja nicht selbst den Schädel eingeschlagen haben. Aber ich habe auch Gefühle. Todesursache?
10:08:16 - 00:10:14:00
Sprecher 3
Da tippe ich auf Schädel Hirn Trauma und einen kaputten Rücken vom Blutverlust etc. etc..
10:15:00 - 00:10:16:23
Sprecher 2
Und zu den Umständen.
10:17:09 - 00:10:32:03
Sprecher 3
Da muss ich noch mal genau nachsehen. Aber schauen Sie mal hier. Wochenendausflug mit Monika. Sehen Sie, das ist wohl eher Bums. Abenteuer Squash. Ich weiß nicht, ob Ihnen das aufgefallen ist, aber schauen Sie mal hier diese Gesichts.
10:32:03 - 00:10:36:15
Sprecher 2
Verletzung Kratzer wie von Dornen oder Fingernägeln.
10:37:03 - 00:10:46:13
Sprecher 3
Ja, das wäre das Naheliegende. Aber schauen Sie mal die leichten Haut. Schwellungen, ähnlich wie bei einer allergischen Reaktion, die deuten eher auf ein Tier hin, vernachlässigt.
10:46:17 - 00:10:48:10
Sprecher 2
Für eine Katze. Allerdings sind die nicht tief.
10:48:10 - 00:10:52:13
Sprecher 3
Und nicht fein genug. Gerne im Hügel sind viele Vögel.
10:53:23 - 00:11:10:11
Sprecher 2
Könnte es von einem Vogel sein oder von mehreren Vögeln? Würde ich nicht ausschließen. Der möglich. Aber da fragen Sie besser mal ein Ornithologe. Ich kenne da sogar jemanden. Ich kann dir da eine Nummer geben. Hallo? Hallo. Gute Arbeit. Ich glaube, wir müssen los. Dafür kriegen Sie das Eiserne Kreuz. Das Eiserne Kreuz.
11:10:16 - 00:11:11:11
Sprecher 3
Aufgelegt. Ja.
11:12:02 - 00:11:16:16
Sprecher 2
Was auch immer. Ralf, kommst du oder was?
11:18:17 - 00:11:50:24
Sprecher 1
Eine Vogel Attacke. Und dieser Fall wird ja immer mysteriöser. Gregor und Ralf verlassen das Universitäts Gelände, wobei die beiden Herren zwei Studentinnen ein verschmitztes Lächeln schenken, welches lediglich mit Augenrollen quittiert wird. Nun ja, man wird immer älter. Begeben wir uns jetzt auf die Dienststelle von Bachmann und Bitcoins. Es gibt einiges an Ermittlungsarbeit und natürlich der Papierkram. Einige Behörden sind involviert.
11:50:24 - 00:11:59:14
Sprecher 1
Wenn ein Mord geschieht und eine Leiche zu verwalten ist dämlicher Papierkram.
12:00:16 - 00:12:03:03
Sprecher 2
Davon hast du mir nie erzählt, als du mich zur Polizei geholt hast.
12:03:14 - 00:12:05:13
Sprecher 3
Muss gemacht werden. Dienst ist Dienst.
12:06:08 - 00:12:08:19
Sprecher 2
Was ist denn das eigentlich bei dir für eine Geschichte mit der Scheidung?
12:09:09 - 00:12:12:07
Sprecher 3
Gut, dass du mich daran erinnerst. Ich muss mal telefonieren.
12:12:15 - 00:12:15:14
Sprecher 2
Mit einem Anwalt oder was? Da möchte ich mir einen schönen Gruß.
12:15:14 - 00:12:23:17
Sprecher 3
Nein, mit meiner Frau, äh, Exfrau oder noch Frau. Ich muss 1000 Sachen nur für sie erledigen, sonst flippt sie aus.
12:24:15 - 00:12:26:05
Sprecher 2
Kann ich jeden Tag gewinnen, Ralf?
12:26:16 - 00:12:29:21
Sprecher 3
Aber schön wäre, wenn ich mal einen Tag gewinnen.
12:30:12 - 00:12:41:01
Sprecher 4
Ja, Kollegen. Ich störe euch nur ungern in eurem Plausch, aber gerade wurde uns der Fund einer weiteren Leiche gemeldet. Mozart Straße 42.
12:41:10 - 00:12:43:23
Sprecher 2
Mozart.
12:46:11 - 00:13:05:06
Sprecher 1
Sofort machen sich die beiden Kommissare auf in die Mozart Straße. Ralf hat so ein Gefühl, dass die beiden Toten etwas miteinander zu tun haben könnten.
13:07:08 - 00:13:20:10
Sprecher 2
Hast du so was schon mal erlebt? Zwei Todesfälle innerhalb von so kurzer Zeit. Und dann das hier. Nackter Mann. Strick um den Hals. Die Zunge hängt raus. Stranguliert.
13:21:08 - 00:13:28:06
Sprecher 3
Ob das auch die Todesursache ist, wissen wir nicht. Könnte alles Mögliche sein. Selbstmord sechs Unfall.
13:29:05 - 00:13:29:24
Sprecher 2
Sechs Unfall.
13:30:11 - 00:13:32:19
Sprecher 3
Auto erotischer Selbsttötung Unfall.
13:32:19 - 00:13:33:24
Sprecher 2
Auto Erotik Was?
13:34:16 - 00:13:40:10
Sprecher 3
Vergiss es. Gefesselte Hände mit Handschellen gefesselt. Das ist kein Selbsttötung. Zufall?
13:40:20 - 00:13:47:07
Sprecher 2
Verfluchter Wahnsinniger. Aber hier diese. Diese. Dieser Ständer. Also doch Sex Dings. Unfall.
13:48:09 - 00:13:49:21
Sprecher 3
Postmortale Erektion.
13:50:15 - 00:13:56:11
Sprecher 2
Jetzt hör doch mal mit deinen ganzen Fachwörter auf. Du meinst doch Ständer nach dem Tod. Punkt. Nichts anderes.
13:56:19 - 00:14:00:09
Sprecher 3
Wir sind bei einer Strafverfolgungsbehörde. Wir müssen uns eindeutig ausdrücken.
14:00:18 - 00:14:05:14
Sprecher 2
Im Bericht vielleicht. Aber wehe, du redest so an der Imbissbude von postmortale Erektion.
14:06:00 - 00:14:13:21
Sprecher 3
Guck dir mal den Strick um den Hals an! Das sind. Das sind doch Haare, oder? Eindeutig sind Haare.
14:14:16 - 00:14:16:00
Sprecher 2
Seine eigenen vielleicht.
14:16:10 - 00:14:21:03
Sprecher 3
Ausgeschlossen. Farbe und Form passen nicht. Das müssen fremde Haare sein.
14:22:17 - 00:14:31:09
Sprecher 2
Man glaubt, was? Der Mörder will gefunden werden, so wie der arbeitet. Diese ganzen Spuren und Hinweise. Ich befürchte, die beiden Todesfälle stehen in unmittelbarem Zusammenhang.
14:32:16 - 00:14:35:04
Sprecher 3
Was interessiert Sie die Musik jetzt plötzlich?
14:35:16 - 00:14:40:24
Sprecher 2
Ich habe mich mal eingeschaltet. Wie? Ja, ich habe Handschuhe an! Ich habe auch keine.
14:40:24 - 00:14:47:09
Sprecher 3
Neue Plattenspieler angemacht. Ja, aber das ist Gregor. Das ist ein Tatort. Du kannst nicht einfach alles antasten.
14:47:09 - 00:14:53:06
Sprecher 2
Ich habe nicht alles angezeigt. Ich habe auch keine neue Schallplatte rausgeholt. Ich habe lediglich einmal hier auf Play gedrückt.
14:53:12 - 00:14:56:05
Sprecher 3
Gott, das kann man doch nicht machen. Bist du wahnsinnig geworden? Das ist.
14:56:05 - 00:14:59:04
Sprecher 2
Unprofessionell. Ich weiß langsam, warum deine Frau hier die Scheidung.
14:59:10 - 00:15:04:01
Sprecher 3
Ist, aber meine Frau aus dem Spiel. Moment mal.
15:04:01 - 00:15:07:02
Sprecher 2
Mein Gefühl sagt mir nichts. Kenne ich nicht.
15:08:06 - 00:15:09:09
Sprecher 3
Hör doch mal hin, was da läuft.
15:09:15 - 00:15:13:01
Sprecher 2
Ich kenn es nicht. Was steht denn hier drauf? Musical Kollektion?
15:13:01 - 00:15:22:15
Sprecher 3
Das kenne ich doch. Das ist das ja. Ist das nicht von diesem Musical? Da, wo die rum tanzen und hopsen? Da in den 60er? Kann sein. Aber wie heißt das noch mal?
15:23:01 - 00:15:37:09
Sprecher 2
Herr? Herr. Genau wie. Wie die Haare von dem ersetzen. Er ist der Mozart Straße Dirigent. Vogelfedern. Ralf, wo sind wir da reingeraten?
15:37:16 - 00:15:48:15
Sprecher 3
Da ist ein Zusammenhang, der ist ein Muster. Mitschwimmen, noch mal in den anderen Tatort zurück zum Dirigenten. Ich glaube, wir haben da was übersehen. Okay. Eigentlich hätte ja der Dirigent besser zu Mozart gepasst.
15:49:13 - 00:15:53:21
Sprecher 2
Wenn jeder in seiner passenden Straße wohnen würde, würdest so in der sinnvollen Straße wohnen.
15:54:19 - 00:15:56:20
Sprecher 3
Warum? Hast du was gegen mein Jackett?
15:56:23 - 00:16:01:16
Sprecher 2
Nee, nee, nee, ihrer sieht toll aus.
16:05:16 - 00:16:24:23
Sprecher 1
So langsam kommt Licht ins Dunkel dieses Falles. Ralph macht sich in seinem Separee bei einem Sakko auf den Weg zum Ersten Tatort. Gregor folgt in seiner Lederjacke.
16:24:23 - 00:16:26:11
Sprecher 3
Leicht süßlicher Geruch. Jo.
16:26:22 - 00:16:36:11
Sprecher 2
Gewöhnt man sich nicht dran. Da steht ja das gute Stück. Ich mach mir die Platte an, es liegt was drauf. Was ist das denn? Vogel Hochzeit?
16:36:11 - 00:16:41:04
Sprecher 3
Nein, das ist die Zauberflöte. Der Vogel Sänger Wolfgang Amadeus Mozart.
16:41:10 - 00:16:47:16
Sprecher 2
Das passt ja zu den Federn. Meinst du, der Täter hat.
16:48:00 - 00:16:49:02
Sprecher 3
Oder die Täterin?
16:49:05 - 00:16:57:12
Sprecher 2
Ja, von mir aus auch Täterin. Also meinst du, der Täter hat extra die Platte aufgelegt, die Federn mitgebracht, aus welchem Grund auch immer?
16:57:21 - 00:16:58:20
Sprecher 3
Siehst du hier ein Vogel.
16:59:02 - 00:17:05:02
Sprecher 2
Dass? Das muss Zufall sein. Vielleicht ist ein Vogel gegen die Lampe geflogen. Hat seine Federn verloren und ist wieder raus geflattert.
17:05:14 - 00:17:10:08
Sprecher 3
Ich hoffe es. Sonst haben wir es hier vielleicht mit einem Wahnsinnigen zu tun.
17:13:20 - 00:17:45:14
Sprecher 1
Zwei Tote in Salzburg, der Dirigent erschlagen inmitten von Vogelfedern und einen erwürgt der Schauspieler aus dem Bonner Ensemble, wie sich später herausgestellt hat. Gut, dass unsere Polizeibeamten bewaffnet sind. Das ist eine äußerst gefährliche Ermittlung. Man muss sich richtig Sorgen machen. Ein Mörder treibt sein Unwesen, und irgendwie stehen die Morde im Zusammenhang mit der Oper Papageno, das Musical Her, die Mozart Straße in Bonn als Tatort.
17:46:23 - 00:17:49:14
Sprecher 1
Ich hoffe, hieraus ergibt sich eine heiße Spur.
17:52:15 - 00:18:13:05
Sprecher 1
Am nächsten Morgen steigt Gregor in seinen Ford Capri, unrasiert und mit einem Heißgetränk von einem dünnen, geriffelten weißen Plastikbecher. Es regnet Bindfäden. Er hat Mühe, den heißen Becher anzufassen, und er flucht, als er es endlich geschafft hat, seinen Wagen zu öffnen. Er ist unterwegs, zu alt.
18:13:12 - 00:18:25:07
Sprecher 5
Um ihn abzuholen. Guck mal.
18:25:17 - 00:18:28:19
Sprecher 3
Schreibt er. Es ist ein Sauwetter.
18:29:14 - 00:18:37:22
Sprecher 2
Mein Kaffee besteht auch nur noch aus Regen. Ist der Hund wenigstens trocken? Ich habe keine Lust auf nassen Hund im Auto. Schleppst du den jetzt eigentlich überall mit hin?
18:38:07 - 00:18:44:01
Sprecher 3
Was ist das für eine Laune? Was ist nur los mit dir? Fast die gleichen Klamotten wie gestern.
18:44:12 - 00:18:50:16
Sprecher 2
Ja, ja. Ich war noch unterwegs. Die halbe Nacht. Frag nicht. Du erzählst ja auch nichts von deiner Scheidung. Zum Beispiel.
18:52:20 - 00:18:57:18
Sprecher 3
Scheidung. Ich muss direkt gleich mal telefonieren.
18:59:01 - 00:19:03:08
Sprecher 2
Kein Kommentar. Was hast du eigentlich am Hals? Wolltest du dich aufhängen oder was?
19:03:18 - 00:19:07:23
Sprecher 3
Ach das? Nein. Verheddert am Kopfhörer. Kabeln?
19:08:24 - 00:19:11:04
Sprecher 2
Was? Wie schafft man denn so was? Ach.
19:11:13 - 00:19:21:24
Sprecher 3
Ich war gestern noch mit Schubert draußen. Der ist mir kurz weggelaufen. Und dann bin ich ihm nach durch eine Hecke und habe mich mit dem Kabel geführt.
19:22:19 - 00:19:27:02
Sprecher 2
Er ist das Opfer mit den Haaren und dann du mit deinem Kabel. Was für eine verrückte Woche.
19:27:20 - 00:19:41:01
Sprecher 3
Also, wenn diese Morde im Zusammenhang stehen. Beide Opfer kannten sich über die Oper, wenn auch nur flüchtig, wie die Kollegen des zweiten Toten gesagt haben. Dann haben wir hier was ganz anderes vor uns.
19:46:13 - 00:20:12:18
Sprecher 1
Nachmittags im Kommissariat. Gregor hat den ganzen Vormittag Berichte von Dr. Steiner und der Spurensicherung durchgearbeitet. Laut den vorläufigen Berichten ist der Strick, mit dem das zweite Opfer erdrosselt wurde, aus echter, aber von unterschiedlicher Herkunft. Laut Aktenvermerk sind diese wahrscheinlich nämlich von mehreren Puppen Köpfen.
20:12:18 - 00:20:14:04
Sprecher 2
Abgetrennt und.
20:14:04 - 00:20:17:21
Sprecher 1
Zu einem Strick geflochten.
20:22:17 - 00:20:27:08
Sprecher 2
Da kommt der Herr Bachmann. Ja, was hast du gemacht? Ich habe von dir nichts gesehen und nichts gehört.
20:27:13 - 00:20:30:07
Sprecher 3
Ich bin doch nicht deine Frau, Mensch. Ich musste nachdenken.
20:30:07 - 00:20:33:24
Sprecher 2
Ob wir alles gelesen und markiert. Gern geschehen. Hätte es mir gut helfen können?
20:34:04 - 00:20:47:04
Sprecher 3
Mir war da was im Kopf, aber es wollte mir erst nicht so recht einfallen. Aber dann habe ich an etwas gedacht, was ich mal im Generalanzeiger gelesen habe. Und ich war im Archiv und hier. Guck dir das mal an!
20:49:16 - 00:21:04:15
Sprecher 2
Skandal in der Oper Mann verwüstet Kassen, Häuser Verletzte, Sachschaden, anzeigen Oktober 82 Das ist schon was, Herr Ralf. Das ist etwas dünn. Was willst du damit machen?
21:06:02 - 00:21:22:19
Sprecher 3
Ja. Zu diesem Typen, der da randaliert hat. Da fahren wir morgen mal vorbei. Jetzt bekommen wir die Adresse sowieso nicht mehr. Die lassen wir morgen überprüfen. Komm, wir fahren mal zur Oper. Das heute Generalprobe. Da, wo der Dirigent gearbeitet hat. Vielleicht wissen die Mitarbeiter noch was.
21:23:17 - 00:21:25:08
Sprecher 2
Ich habe sowieso noch keine Lust auf Feierabend.
21:25:24 - 00:21:29:13
Sprecher 3
Wir fahren mit deinem Wagen. Einverstanden.
21:33:06 - 00:21:46:11
Sprecher 1
Sie parken ihren Wagen in einer ruhigen Seitenstraße und gehen die letzten Meter zu Fuß zum oberen Gebäude. Es liegt direkt am Rhein. Die beiden Ermittler gehen am Fluss entlang. Während Schubert hier und.
21:46:11 - 00:21:50:04
Sprecher 5
Da an einem Schubert oder.
21:53:17 - 00:21:57:18
Sprecher 2
So, da ist ja die Oper sie dunkel aus, meint es offen.
21:58:05 - 00:22:15:08
Sprecher 3
Vielleicht sind wir zu spät dran und tatsächlich noch offen. Aber alle ausgeflogen. Ganz leer. Die Lobby. Guck mal, der Saal in dem fahlen Licht. Die Ränge und der schwere Vorhang auf der Bühne. Ach ja, da.
22:15:08 - 00:22:20:05
Sprecher 2
Schreit doch eine Frau. Los, hinter die Bühne! Durch den Vorhang. Ralph! Was? Den Rundbogen.
22:20:05 - 00:22:31:15
Sprecher 3
Kommt da. Dort. Da liegt eine Frau auf dem Boden und wehrt sich verbissen gegen einen maskierten Angreifer. Lassen Sie mich los! Sie da! Lassen Sie das tief fallen. Runter mit dem Horn oder was immer. Sie da.
22:31:16 - 00:22:36:10
Sprecher 2
Polizei! Auf den Boden! Sofort! Der will abhauen! Los, hinterher!
22:37:05 - 00:22:45:18
Sprecher 3
Alles viel zu dunkel hier. In diesem Punkt. Weg! Verdammt! Komm, lass uns nach der Frau schauen.
22:47:08 - 00:22:49:19
Sprecher 2
Guck mal, wer sich da schon um sie kümmert.
22:50:04 - 00:22:56:10
Sprecher 4
Ja, du bist aber ein Lieber. Du bist ein hübscher, lieber Hund. Guter Junge. Du hast mich gerettet, mein Süßer.
22:56:16 - 00:23:00:05
Sprecher 3
Sieht so aus, als hätte sich Schubert für ein neues Frauchen entschieden.
23:00:24 - 00:23:01:17
Sprecher 2
Sieht so aus.
23:03:10 - 00:23:23:06
Sprecher 1
Das ging ja gerade noch mal gut. Wahnsinn, wie die junge Frau sich gegen den Angreifer gewehrt hat. Das hat die entscheidenden Sekunden gebracht, bis Bachmann und Bitcoins und natürlich Schubert da waren. Bis auf ein paar Schrammen hat die Frau den Angriff gut überstanden. Leider konnte sie den Angreifer nicht erkennen.
23:23:12 - 00:23:36:04
Sprecher 4
Ich wollte mich für die morgige Premiere noch in meine Rolle einfinden und die Bühne füllen, als ich plötzlich von hin angegriffen wurde. Ich bin gestürzt und ich glaube, ich sollte mit diesem Horn durchbohrt werden. Wie grauenvoll!
23:36:17 - 00:23:38:13
Sprecher 3
Was für eine Rolle sollte das denn sein?
23:38:14 - 00:23:43:10
Sprecher 4
Natürlich die der Carmen aus der gleichnamigen Oper. Die sagt Ihnen doch bestimmt etwas.
23:43:22 - 00:23:46:15
Sprecher 2
Hier ist dieses Horn. Sieht aus wie von einer Kuh.
23:47:07 - 00:23:49:04
Sprecher 4
Wie aus der Stierkampfarena.
23:49:05 - 00:23:53:22
Sprecher 3
Bei Carmen schon wieder ein Hinweis. Wir müssen den Täter unbedingt aufhalten.
23:54:18 - 00:24:11:07
Sprecher 4
Das war bestimmt der von Frenz. Der hat es schon seit Tagen auf uns abgesehen. Der Direktor der Beethovenhalle. Seitdem wir dem die Musicals weggenommen haben, ist er richtig durchgeknallt. Er hat Anzeigen gegen uns gestellt und Leserbriefe geschrieben und gedroht. Dabei wollten die Veranstalter selbst zu uns wechseln.
24:11:13 - 00:24:13:02
Sprecher 2
Also das sind schwerwiegende Vorwürfe.
24:13:08 - 00:24:19:14
Sprecher 3
Aber wir werden uns das anschauen. Ganz bestimmt. Wir gehen der Sache nach. Gibt es jemanden, den wir verständigen sollen?
24:20:13 - 00:24:23:10
Sprecher 2
Ich glaube, Sie haben jedenfalls zumindest einen Aufpasser gefunden.
24:24:15 - 00:24:35:13
Sprecher 3
Der. Die zwei sind ja ein Herz und eine Seele.
24:36:12 - 00:25:05:14
Sprecher 1
Nachdem Ralf und Gregor die Zentrale verständigt haben und eine Fahndung nach dem Angreifer ausgerufen haben, machen sich beide noch am selben Abend auf zu von Franz, dem Direktor der Beethovenhalle, dem es offensichtlich noch schwer im Magen sitzt. Dass die Oper die Musicals bekommen hat. Ob der Ärger darüber so groß ist, dass es für einen Doppelmord und einen versuchten Mord reicht?
25:06:02 - 00:25:20:21
Sprecher 1
Wir sind gespannt.
25:21:18 - 00:25:37:00
Sprecher 3
Guten Abend. Entschuldigen Sie die Störung. Kriminalpolizei Bonn. Bachmann. Mein Kollege Kinski. Dürfen wir reinkommen? Die Polizei. Um diese Zeit. Was um alles in der Welt kann so wichtig sein, mich um diese.
25:37:00 - 00:25:42:06
Sprecher 2
Zeit zu stören? Es geht um Ihre Drohung gegen die Bonner Oper. Aber das würden wir gerne drinnen mit Ihnen besprechen.
25:42:08 - 00:25:57:00
Sprecher 3
Diese Leute müssen Sie verhaften. Die haben rechtswidrige Verhandlungen geführt. So was gehört bestraft. Es geht hier um mehr als darum, vor irgendeinem Musical ausgetragen wird. Es geht um versuchten Mord. Was sind Sie von Sinnen? Damit habe ich.
25:57:00 - 00:25:58:20
Sprecher 2
Nichts zu tun. Wo waren Sie heute Abend?
25:59:07 - 00:26:11:21
Sprecher 3
Hier zu Hause. Vertieft in meine Arbeit. Wahrscheinlich keine Zeugen. Was ist das denn da? Sammeln Sie Puppen? Porzellan, Puppen? Ja. Na und? Ist das ein Verbrechen?
26:12:16 - 00:26:20:01
Sprecher 2
Nein. Aber auf eine Mitarbeiterin der Bonner Oper wurde heute ein Anschlag verübt. Ich höre da eine unterschwellige Unterstellung.
26:20:07 - 00:26:21:14
Sprecher 3
Ich werde mich beschweren.
26:21:18 - 00:26:30:02
Sprecher 2
Hören Sie mal, Sie aufgeblasener Operetten Vogel. Draußen treibt sich ein Wahnsinniger herum, und der hat es auf die Oper abgesehen. Und Sie? Sie haben ein Motiv.
26:30:05 - 00:26:42:03
Sprecher 3
Diese Anschuldigung lasse ich mir nicht bieten. Das hat Folgen. Persönliche Konsequenzen für Sie? Das sage ich Ihnen. Verlassen Sie nicht die Stadt und holen Sie sich einen Anwalt. Wir kommen wieder.
26:43:04 - 00:26:45:22
Sprecher 2
Was setzt denn Derrick? Verlassen Sie nicht die Stadt.
26:46:14 - 00:26:54:06
Sprecher 3
Wie auch immer. Er. Bring mich nach Hause. Wir sehen uns morgen früh. Und wegen der Bedrohung gegen die Oper. Hört der was vom Staatsanwalt?
26:54:18 - 00:27:15:03
Sprecher 2
Recht so!
27:21:02 - 00:27:44:06
Sprecher 1
Der nächste Morgen. Ralph und Gregor müssen noch einen weiteren Verdächtigen besuchen. Den Mann, der vor ein paar Jahren nach Sachbeschädigung in der Oper verurteilt worden ist. Währenddessen läuft die Fahndung nach dem unbekannten Angreifer auf. Die Darstellerin der Carmen.
27:45:04 - 00:27:54:15
Sprecher 2
Ich sagte, wir verschwenden unsere Zeit. Hier wohnt doch kein mehrfacher Mörder. Geharkt der Kies und gestutzte Hecke. Wir sollten von Franz noch mal richtig abkochen.
27:55:05 - 00:28:01:23
Sprecher 3
Wir haben gegen den nichts in der Hand. Keine heiße Spur. Sieh mal, dort. Da arbeiten ein Mann und eine Frau im Steingarten.
28:02:07 - 00:28:05:03
Sprecher 2
Unkraut zupfen oder was will Kinsky?
28:05:03 - 00:28:14:01
Sprecher 3
Im Steingarten wächst kein Unkraut. Ist gut. Guten Tag zusammen. Bachmann, Kriminalpolizei. Das ist mein Kollege Bert Kinsky.
28:14:11 - 00:28:19:19
Sprecher 2
Hallo. Guten Tag. Vor mir sind Sie Herr und Frau Lange.
28:20:01 - 00:28:24:15
Sprecher 4
Guten Morgen. Ja, das stimmt. Helmut, wir haben Besuch von der Polizei.
28:25:02 - 00:28:25:11
Sprecher 1
Ist was.
28:25:11 - 00:28:27:12
Sprecher 2
Passiert? Was können wir denn für Sie tun?
28:27:20 - 00:28:34:20
Sprecher 3
Wir ermitteln in einem Tötungsdelikt im Umfeld der Bonner Oper. Sie kennen doch die Bonner Oper, nicht wahr? Was?
28:35:04 - 00:28:41:08
Sprecher 2
Damit habe ich nichts zu tun. Aber ich weiß, worauf Sie anspielen. Aber mit Mord hab ich nichts zu tun.
28:41:16 - 00:28:45:11
Sprecher 3
Herr Lange, vielleicht kommen Sie mal mit in die Wohnung. Wir haben ein paar Fragen an Sie.
28:46:23 - 00:28:58:18
Sprecher 2
Was war das denn damals für eine Nummer in der Oper? Ein bisschen die Nerven verloren. Was? Warum dieser Hass auf alle, die mit der Oper etwas zu tun haben? Ich gebe zu, mir sind die Sicherungen durchgebrannt.
28:59:15 - 00:29:00:15
Sprecher 3
Und ich habe auch den.
29:00:15 - 00:29:05:00
Sprecher 2
Schaden ersetzt damals. Das wissen Sie ja, schätze ich.
29:06:05 - 00:29:10:20
Sprecher 3
Ich. Ich habe mehrfach vorgesprochen in der Oper, habe alles gemacht.
29:10:23 - 00:29:37:04
Sprecher 2
Musik, Gesang, Tanz. Ich habe wirklich total viel trainiert und mir viele Sachen angeeignet. Das ist mein Lebenstraum. Einmal auf den Brettern, die die Welt bedeuten, zu stehen. Ich habe mich jahrelang vorbereitet. Ich habe eigene Stücke, eigene Kostüme. Immer wieder habe ich vorgesprochen. Aber die haben aus mir eine Witzfigur gemacht. Dabei wollte ich doch nur singen und tanzen und träumen und spielen.
29:37:16 - 00:29:45:14
Sprecher 3
Das klingt, als wären Sie zutiefst frustriert und verletzt. Diese Gefühle sind mir durchaus bekannt. Darunter hat doch auch sicherlich Ihre Ehe gelitten.
29:45:21 - 00:29:48:00
Sprecher 4
Ich wüsste nicht, was Sie das angeht.
29:48:06 - 00:29:53:19
Sprecher 2
Es gab einige schreckliche Vorfälle im Umfeld der Bonner Oper, und ich sage es nicht gerne, aber Sie haben eindeutig ein Motiv.
29:54:07 - 00:30:00:14
Sprecher 4
Mein Mann war gestern den ganzen Abend beim Skat im Stiefel mit seinen Freunden. Die können sie alle befragen.
30:01:24 - 00:30:09:01
Sprecher 2
Das werden wir überprüfen. Ich glaube, wir lassen Sie jetzt weiter Ihre Gartenarbeit durchführen. Ralph, sind wir hier fertig?
30:09:08 - 00:30:12:03
Sprecher 3
Ich denke fürs Erste. Ja.
30:16:01 - 00:30:39:09
Sprecher 3
So. Der Wagen steht da hinten. Lass mich mal ans Steuer. Da. Da, wo? Der erste Gang geht. Aber schwerer. Ja, aber. Also, wir haben eine passende Haushälterin, einen toten Tänzer und einen toten Dirigenten. Und einen Mordversuch mit einem Rinder horn auf die Darstellerin der Carmen.
30:40:03 - 00:30:51:24
Sprecher 2
Dazu noch ein aufgeblasenen, puppen sammelnden Direktor und ein Traumtänzer, der eindeutig unter dem Pantoffel von seiner Frau steht. Ich habe noch Bockwürste bei mir. Da kommst du noch mit rein?
30:52:24 - 00:30:57:07
Sprecher 3
Ja, mit Löwenzahn. Ja, ja, würde ich gerne, aber.
30:57:12 - 00:30:59:20
Sprecher 2
Aber du musst doch telefonieren, oder?
30:59:24 - 00:31:02:01
Sprecher 3
So sieht es aus mit meiner Frau.
31:02:04 - 00:31:10:02
Sprecher 2
Das kannst du auch bei mir machen. Komm mit rein. Ich gucke Kennzeichen D. Du telefonierst. Ich mach die blöden Bockwürste warm. Und dann schieben wir die uns rein.
31:10:03 - 00:31:13:05
Sprecher 3
Und du willst ja das Geseier bei mir am Telefon anhören, oder?
31:13:17 - 00:31:15:16
Sprecher 2
Ja, ich bin auch für dich da, Herr.
31:16:02 - 00:31:17:12
Sprecher 3
Du hast noch Kraft dafür. Ja.
31:18:03 - 00:31:18:24
Sprecher 2
Aber dann haust du ab.
31:19:08 - 00:32:06:08
Sprecher 3
Ich nehme ein Taxi nach.
32:06:08 - 00:32:40:08
Sprecher 1
Noch in der Nacht klingelt das Telefon von Gregor. Es ist Ralf, der mitten in der Nacht aufgeschreckt ist, weil ihm ein wichtiges Detail eingefallen ist. Ein paar Stunden später stehen verdeckt Kolleginnen und Kollegen bereit, die bei einer eventuellen Verhaftung eingreifen können. Doch es sind unsere beiden Ermittler, die zunächst dem Verdächtigen einen erneuten Besuch abstatten.
32:40:14 - 00:32:42:12
Sprecher 3
Wir sind es noch mal! Dürfen wir eintreten?
32:42:12 - 00:32:47:02
Sprecher 2
Sind Sie überrascht, uns so schnell wiederzusehen? Sie schon wieder. Aber bitte, kommen Sie rein.
32:47:15 - 00:32:48:21
Sprecher 4
Möchten Sie vielleicht einen Kaffee?
32:49:02 - 00:32:50:22
Sprecher 2
Ja. Bitte machen Sie uns mal einen Kaffee.
32:51:09 - 00:33:00:06
Sprecher 3
Wir haben das Gefühl, Sie haben uns nicht alles erzählt. Bezüglich Ihrer Abneigung gegenüber der Oper und deren Angestellten. Wollen Sie jetzt hier reinen Tisch machen oder auf dem Revier?
33:00:14 - 00:33:05:09
Sprecher 2
Also da gibt es wirklich nichts mehr zu sagen. Ich habe mit diesen ganzen Geschehnissen nix am Hut.
33:05:10 - 00:33:20:21
Sprecher 3
Mir ist da gestern ein Foto an Ihrer Wand aufgefallen. Ich konnte es nicht einordnen, weil ich es nur ganz flüchtig gesehen habe. Aber gerade eben habe ich es noch genauer anschauen können. Ich meine das Bild, welches sie umringt von einigen grünen Papageien zeigt. Ach das.
33:21:09 - 00:33:26:22
Sprecher 2
Da habe ich meine Frau auf der Arbeit besucht. Sie hat mich wohl etwas herumgeführt. Die kommt ja überall rein.
33:26:22 - 00:33:27:03
Sprecher 3
Da.
33:27:24 - 00:33:30:24
Sprecher 2
Wo arbeitet denn Ihre Frau? Herr Lange? Na ja.
33:30:24 - 00:33:31:11
Sprecher 3
In der.
33:31:11 - 00:33:33:14
Sprecher 2
Verwaltung vom Kölner Zoo. Warum?
33:33:17 - 00:33:38:15
Sprecher 3
Wo ist Ihre Frau überhaupt? Schnell, Gregor. Wie ist es.
33:39:05 - 00:33:43:15
Sprecher 5
Los? Wir halten Sie auf. Ich schneide ihr den Weg ab. FRAU Lange Halt!
33:44:01 - 00:33:46:08
Sprecher 2
Bleiben Sie stehen und schalten Sie den Motor. Ausbau. Lange.
33:46:22 - 00:33:48:16
Sprecher 3
Sofort aussteigen. Ralf.
33:49:07 - 00:33:50:06
Sprecher 2
Die hält auf dich zu.
33:51:07 - 00:33:57:07
Sprecher 5
Flucht ist die.
33:58:17 - 00:34:28:09
Sprecher 1
Ereignisse überschlagen sie. Das Foto mit den Papageien brachte die entscheidende Wende. Aber anders, als die Ermittler gedacht haben. Frau Lange ahnt bereits, dass sie enttarnt ist und wollte sich aus dem Staub machen. Doch die Flucht war nur kurz. Geistes Gegenwärtig stellten sich die beiden Ermittler der Verdächtigen in den Weg und es wurde richtig brenzlig. Frau Lange hielt mit ihrem Ford Sierra auf dem Kriminal Oberkommissar Ralf Bachmann zu.
34:29:01 - 00:34:38:15
Sprecher 1
Doch dann traf ein schwungvoll geworfener Stein aus dem Vorgarten die Windschutzscheibe des Autos. Ich kann es kaum erwarten, wie es weitergeht.
34:39:01 - 00:34:40:24
Sprecher 3
Bleiben Sie im Haus, Herr Lange. Zurück mit Ihnen.
34:41:13 - 00:34:53:10
Sprecher 2
So, und hier raus aus dem Wagen und hinlegen. Die Arme auf den Rücken. So, so! Sie bleiben ruhig, oder ich werde Gewalttat. Ralf, ich habe Sie. Alles klar?
34:54:01 - 00:34:55:22
Sprecher 3
Ja, Gregor. Alles gut.
34:56:13 - 00:35:00:24
Sprecher 4
Lassen Sie mich los! Sie Schwein! Pfoten weg! Habe ich gesagt. Ich habe einen Anfall.
35:01:12 - 00:35:06:02
Sprecher 3
Sind Sie total irre, Frau Lange? Mensch! Soll ich sagen, Papageno?
35:06:07 - 00:35:09:24
Sprecher 4
Ich habe das nur für meinen Mann gemacht. Die Oper hat sein Leben zerstört.
35:10:00 - 00:35:12:03
Sprecher 3
Aber Mord? Das ist doch Wahnsinn!
35:12:07 - 00:35:13:17
Sprecher 4
Alles habe ich für dich getan.
35:13:17 - 00:35:24:16
Sprecher 3
Aus Liebe. Der Tänzer und der Dirigent. Und der Anschlag mit dem Horn in der Oper. Ist das auch aus dem Kölner Zoo? Dieses Horn. Wir werden schon genug Hinweise finden, um sie zu überführen. Frau Lange, wir.
35:24:16 - 00:35:29:09
Sprecher 2
Nageln Sie fest. Machen Sie sich darauf gefasst. Sie kommen in. Das garantiere ich Ihnen.
35:29:10 - 00:35:46:23
Sprecher 3
Suchen Sie sich schon mal einen guten Anwalt. Das riecht nach langer Freiheitsstrafe.
35:48:04 - 00:36:04:23
Sprecher 1
Die Festnahme war turbulent. Erst einige Zeit später merken Ralf und Gregor, wie hungrig sie sind. Sie machen Halt an einer Imbissbude. In der Luft liegt der Geruch von frittierten Fett.
36:04:23 - 00:36:06:17
Sprecher 3
Einmal Pommes mit Mayo.
36:08:21 - 00:36:23:02
Sprecher 2
Ja, Gulasch mit ein Stück Brot dazu Gedanken an das Militär. Der Fall, die Verhaftung, eine Scheidung. Das war ein bisschen viel. Und jetzt können sie dir noch nicht mal eine Bratwurst.
36:23:09 - 00:36:30:08
Sprecher 3
Ich esse kein Fleisch mehr. Ich sage dir, in ein paar Jahrzehnten machen das alle so! Fleischessen ist ein Relikt aus vergangenen Zeiten.
36:30:17 - 00:36:36:23
Sprecher 2
Ein Relikt aus vergangenen Zeiten. Also wenn das passieren sollte, dass die Leute hier kein Fleisch mehr essen, dann gehe ich zurück nach Polen.
36:37:09 - 00:36:42:17
Sprecher 3
Sikorski Morgen früh Termin mit der Staatsanwaltschaft.
36:42:22 - 00:36:44:19
Sprecher 2
Morgen früh schon. Okay.
36:45:04 - 00:36:46:17
Sprecher 3
Nageln wir die Lange fest.
36:47:10 - 00:36:54:24
Sprecher 2
Dieses Foto hat alleine gehandelt. Der Mann wusste überhaupt nichts von außen.
36:55:11 - 00:37:08:11
Sprecher 3
Wir werden sehen. Da haben wir einmal Gulasch mit Brot vor. Die Scheiße und deutsche Fritte und meine Himmelblauen und ich trinken hier noch wat. Zwei Kölsch oder?
37:09:04 - 00:37:15:03
Sprecher 2
Ja, klar, sicher. Sicherlich. Der Kurfürst oder?
37:15:23 - 00:38:08:06
Sprecher 3
Ja, sicher. Er Kurfürsten. Kurfürstendamm, Clovis.
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