Folge 3 - Mon Cheri

Shownotes

Die Bonner Altstadt soll mit Kirschbäumen bepflanzt werden. Das gefällt nicht jedem. Ralph und Gregor müssen sich mit meckernden Anwohnern, Beziehungsproblemen und einer nervigen Reporterin befassen. Dann wird plötzlich eine Leiche gefunden…

Sprecher

Erzähler: Peter Kern Ralph Bachmann: Stephan Kern Gregor Beksiński: Michael Rieck Ursula Schneider: Sabine Hofmann Dr. Steiner: Rene Petershagen Hanna Weiler: Berenice Höher Michelle: Clara Heidemann

weitere Rollen

Yessica Matysik Benedict Matysik Johann Banz Thomas Zimmermann Eva Jaspers Robert Gryczke

Idee: Zart & Bitter Drehbuch: Michael Rieck Dialogregie: Stephan Kern Musik: Stefan Tempel / Damnwell Media Sound: Stefan Tempel / Damnwell Media

www.zartundbitter.net

Transkript anzeigen

00:00:14 - 00:00:25:16

Sprecher 1 

Die Bonner Altstadt irgendwann in den 50er Jahren. Wir befinden uns in einem unbekannten Wohnzimmer. Eine Frau sitzt in einem Schaukelstuhl, isst Pralinen und schaut aus dem Fenster. Sie ist nicht allein. Ein Kind spielt auf dem Fußboden mit einem Zug aus Holz. Die Stimmung wirkt bedrückend zu.

00:27:08 - 00:01:06:08

Sprecher 2

Die. Ja, mein Kind ist ruhig. Es schmeckt gut, oder diese Pralinen. So lecker. Oh ja. Ja. Du weißt ja. Ich erzähl die Geschichte immer wieder gerne. Die. Na ja, damals habe ich auf einem Bauernhof gearbeitet. Da mussten ja alle Frauen damals. Dort gab es auch so ein. Ja, das du suchst du. Das war für mich die große Liebe.

01:07:02 - 00:01:28:03

Sprecher 2

Er hat mich in manche rie genannt. Und eines Tages, es wird gar nicht wissen, was er dafür eingetauscht hat, schenkte er mir eine Schachtel mit Sprache. Und wir aßen zusammen auf dem Heuboden und kicherten die acht.

01:28:07 - 00:01:32:04

Sprecher 3

Alle Bücher aus Stein, alle aus Stein.

01:32:24 - 00:01:34:08

Sprecher 2

Das schmeckt gut.

01:35:13 - 00:01:37:03

Sprecher 3

Endstation.

01:37:11 - 00:02:07:21

Sprecher 2

Beim Aussteigen wirst du wohl zuhören. Ich erzähle dir von meinen schönsten Momenten in meinem Leben. Aber du musst wieder alles verderben. Wie damals meine Schwester mit dir hier aufgetaucht ist. Seitdem musst du immer alles verderben. Und jetzt ist doch gefälligst mit deiner Tante Bertha die Pralinen. Aber mir wird doch übel von dem Rolli. Das ist doch nichts für Kinder.

02:09:24 - 00:02:29:10

Sprecher 2

Also, Kinder, du bist doch kein Kind mehr. Ein Plagegeister bist du. Wir haben Sonntagnachmittag, und da ist es doch nicht zu viel verlangt, mit seinem alten Tantchen hier Pralinen zu essen. Ich habe keine Freude mehr am Leben geblieben.

02:29:22 - 00:02:31:23

Sprecher 4

Oder muss ich wieder den Kochlöffel holen?

02:33:12 - 00:02:42:18

Sprecher 2

Zwing mich nicht, dir wieder alle Pralinen einzeln zu verabreichen. Sei gefällig! Danke, du Flegel!

02:44:19 - 00:03:22:18

Sprecher 1

Das sind die Fälle von Bachmann und Paczensky. Folge drei Mon Cheri.

03:27:22 - 00:03:44:06

Sprecher 1

Kommen wir zurück in unsere Zeit, also in die 80er Jahre. Begleiten wir Gregor, wie er, von einem nächtlichen Einsatz nach Hause kommend, sich entscheidet, noch ein paar Besorgungen in einem Kiosk zu erledigen.

03:45:17 - 00:03:52:08

Sprecher 2

Morgen. Morgen. Sie sind aber früh unterwegs.

03:53:02 - 00:04:16:03

Sprecher 4

So, das hier Busenwunder Donatella Damiano. Die neue Lauren, nehme ich mal mit. Und dann noch zwei von den Königsblauen. Kundschaft kommt her. Okay, so. Dazu dann noch bitte eine Schachtel Lord und zwei von den kleinen Apfelkuchen hier vorne.

04:17:09 - 00:04:21:09

Sprecher 2

So, dann einmal Lord Extra.

04:21:12 - 00:04:21:23

Sprecher 3

Haben wir hier.

04:23:05 - 00:04:36:16

Sprecher 2

Nur noch zweimal Apfel Korn. Moment. Und dann noch die Sachen. Das macht das. Das wären dann genau 15 Mark.

04:37:17 - 00:04:39:18

Sprecher 4

Wir.

04:43:13 - 00:04:43:22

Sprecher 4

Tschüss.

04:45:10 - 00:04:46:24

Sprecher 2

Tschüss. Schönen Tag noch.

04:47:11 - 00:04:55:01

Sprecher 4

Da, ab nach Hause. Feierabend.

04:58:03 - 00:05:07:01

Sprecher 4

Der Schlüssel.

05:07:19 - 00:05:52:11

Sprecher 2

Oh ja. Kaufhaus Square wurde von lokalem Vandalismus gegenüber Grünanlagen in der Bonner Altstadt berichtet. Politik Friedlich ist die größte Kundgebung in der Geschichte der BRD am Abend in Bonn zu Ende gegangen. 250 bis 300000 Menschen haben sich am Abend in der Bundeshauptstadt versammelt, um für Frieden und Abrüstung zu.

05:52:11 - 00:05:55:17

Sprecher 4

Demonstrieren, für den Frieden auf der Straße von mehr als.

05:58:00 - 00:06:01:03

Sprecher 5

Arbeit und Scheiß im Radio.

06:01:21 - 00:06:31:21

Sprecher 4

Gefragt. Ah, hier läuft doch was Gutes. Manchmal träume ich schwer und dann denke ich, es soll so bleiben. Was für ein Mensch! Fahr doch da vorne. So vergeht Jahr, um Jahr. Und es ist klar, dass nichts bleibt. Das nichts bleibt, wie es ist, nämlich vor mir.

06:31:23 - 00:06:42:14

Sprecher 6

Was man so nicht vergisst und somit stört und kümmert mich nicht viel.

06:42:15 - 00:06:43:02

Sprecher 4

Ich bin.

06:43:02 - 00:06:48:05

Sprecher 6

Mein Gesicht, die Meinung der anderen, der vielleicht.

06:50:03 - 00:07:08:11

Sprecher 4

Manchmal träume ich hier und da zu bleiben. Die so vergeht Jahr um Jahr, und es ist klar, dass nichts bleibt. Das nichts bleibt, wie es war.

07:09:02 - 00:07:38:22

Sprecher 1

Gregor ist auf dem Weg nach Hause. Er hat eine Nachtschicht hinter sich. Wie könnte er seinen angebrochenen Feierabend besser auskosten als mit zwei Dosen Bier, ein paar Zigaretten und einem Magazin mit nackten Tatsachen? So denkt es sich jedenfalls Gregor. Sein orange gelber Ford Capri bringt ihn sicher vor seiner Haustür. Doch er muss sich beeilen. In seiner Wohnung klingelt schon sein Telefon.

07:39:22 - 00:07:44:06

Sprecher 1

Ist der Feierabend womöglich schon vorrüber?

07:49:11 - 00:07:59:06

Sprecher 4

Ja, Mann, ich komme ja schon.

08:01:21 - 00:08:02:05

Sprecher 4

Ja.

08:02:13 - 00:08:03:21

Sprecher 5

Gregor, hier ist Ralf.

08:04:00 - 00:08:07:00

Sprecher 4

Ach, du bist das. Was ist los? Ich bin gerade die Tür rein.

08:07:07 - 00:08:13:08

Sprecher 5

Wir haben 107 in der Altstadt Heerstraße 87. Ich fahr hin. Wir treffen uns da gleich.

08:13:15 - 00:08:15:23

Sprecher 4

Auch okay. Okay. Ich fahr direkt hin. Bis gleich.

08:16:03 - 00:08:46:16

Sprecher 5

Alles klar. Ich lege auf. Ach, du liebes Lieschen.

08:49:05 - 00:08:51:04

Sprecher 1

Wenig später, in der Bonner Altstadt.

08:58:10 - 00:08:58:19

Sprecher 6

Kann er, der.

08:59:01 - 00:09:08:09

Sprecher 3

Er von der Bonner Allgemeinen Zeitung Herr Bachmann, können Sie der Presse schon etwas sagen? Was ist passiert? Ein Unfall? Ein Verbrechen? Warum ist die Kriminalpolizei vor Ort?

09:08:10 - 00:09:17:01

Sprecher 5

Meine Güte, jetzt lassen Sie mich doch erst mal hier aussteigen. Es wird mit Sicherheit eine Presseerklärung geben. Jetzt lassen Sie mich hier erst mal durch.

09:17:23 - 00:09:20:01

Sprecher 4

Ralf, hier bin ich. Warte, ich komm rüber.

09:21:14 - 00:09:27:02

Sprecher 3

Oh, Herr Bachmann und Herr Kinski zusammen. Was sind Sie dran, bitte? Die Presse hat ein.

09:27:08 - 00:09:28:07

Sprecher 4

Student im Schlepptau.

09:29:07 - 00:09:33:13

Sprecher 5

Hallo, Gregor. Da ist eine Reporterin. Komm, wir gehen mal zu den Kollegen.

09:33:15 - 00:09:41:10

Sprecher 3

Nehmen Sie bitte meine Karte. Hier meine direkte Durchwahl und Privatnummer. Hannah war immer zur Stelle.

09:41:24 - 00:09:50:04

Sprecher 4

Ja, geben Sie mal her. Was ist eigentlich los? Eine Baustelle. Und viel zu viele Passanten hier unterwegs. Haben die hier nicht großräumig abgesperrt?

09:51:03 - 00:10:07:11

Sprecher 3

Meine Herren, lesen Sie keine Zeitung. Die Stadt plant doch im großen Stil Kirschbäume, um die Altstadt zu verschönern. Und das wird ganz schön kontrovers aufgenommen. Mein Artikel dafür war auf Seite eins. Haben Sie den nicht hacken?

10:07:11 - 00:10:14:07

Sprecher 5

Soll man die alle anpacken? Und Feierabend? Die Bäume machen ja die ganze Straße dunkel. Diese fürchterlichen Drecks Bäume.

10:14:12 - 00:10:21:01

Sprecher 3

Oh, und sie sind. Darf ich Sie hier zitieren? Anschließend also Fraktion contra Kirschbäume.

10:21:03 - 00:10:22:19

Sprecher 1

Ich wohne hier und darf dann den.

10:22:19 - 00:10:25:01

Sprecher 4

Ganzen Mist aufklären. Im Frühling die.

10:25:01 - 00:10:26:17

Sprecher 5

Blüten und im Herbst das Laub.

10:26:24 - 00:10:39:15

Sprecher 4

Wenn da einer auf dem nassen Laub ausrutscht, was ist dann? Das ist meine Meinung. Das werde ich ja wohl noch sagen dürfen. Schreiben Sie der Stadtverwaltung und beschweren Sie sich. Aber Sie haben jetzt erst mal Sendepause. Jaja, Polizei, dein Freund und Helfer.

10:40:08 - 00:10:45:22

Sprecher 3

Aber Herr Bachmann, einen Tipp müssen Sie mir doch bitte geben, Herr Bachmann. Hallo?

10:46:02 - 00:10:50:22

Sprecher 5

Reden wir chinesisch? Wir werden ihm hier jetzt ganz bestimmt nichts sagen.

10:53:10 - 00:11:07:14

Sprecher 5

Na, hier müssen wir lang. Da sind ja die Kollegen. Alle Kollegen bitte noch weiträumiger absperren, klar. Und diese Reporterin da, die bleibt draußen.

11:07:17 - 00:11:17:04

Sprecher 4

Ja, ja, wird gemacht. Komm, Rainer, halt mal! Oberkommissar Bachmann meint, wir sollen großräumiger absperren. Die brauchen wohl Platz. Neuer Kollege. Wer ist das?

11:17:22 - 00:11:19:11

Sprecher 5

Das ist mir jetzt vollkommen egal.

11:20:07 - 00:11:35:20

Sprecher 2

Hallo, die Herren. Wie immer spät dran, was? So, wir haben hier was Unschönes. Wirklich? Eine junge Frau. Wir haben alles so gelassen. Nur zugedeckt. Ein Mitarbeiter der Stadtreinigung hat sie gefunden.

11:36:11 - 00:11:45:01

Sprecher 5

Danke. Ist gut. Wir gucken uns das an, äh. Sagen Sie uns bitte Bescheid, wenn die anderen kommen. Und wir müssen mit dem Mann von der Stadtreinigung sprechen.

11:46:05 - 00:11:47:08

Sprecher 2

Ja, ja. Kriegen wir hin.

11:48:15 - 00:12:14:19

Sprecher 5

Geben wir mal die Kamera drauf. Eine Pentagon sechste mit aufschrauben. Arm, Blitz. Nicht schlecht. Ein Hightech Zeug scheint die Bonner Polizei nicht zu sparen. Das Opfer ist eine junge Frau, Anfang 20, schätze ich.

12:15:00 - 00:12:17:12

Sprecher 4

Ja, nicht.

12:18:06 - 00:12:32:03

Sprecher 5

Sie ist in einen Container gelehnt, Arme und Beine stark angewinkelt, kaum an der Haltung. Kein Blut, keine Verletzung. Überdosis vielleicht.

12:32:24 - 00:12:40:01

Sprecher 4

Ich weiß nicht. Sieht mir nicht so aus. Siehst du? Papiere, Geldbörse? Irgend so was?

12:41:22 - 00:12:50:19

Sprecher 5

Nein, wir müssten mal schauen. Ich wüsste auch nicht, wo bei dieser Kleidung noch Platz für Schlüssel und Geldbörse wäre.

12:51:06 - 00:13:04:07

Sprecher 4

Sie hat bestimmt eine Handtasche dabei. Die scheint zu fehlen. Die Kollegen sollen mal nach einer Handtasche suchen. Kleidung, kurzer Rock, Stöckelschuhe scheint einer zu fehlen. Urteil ist ziemlich dünn.

13:05:01 - 00:13:08:06

Sprecher 5

Viel zu leicht bekleidet.

13:08:16 - 00:13:17:07

Sprecher 2

Ich gebe das mit der Handtasche mal weiter. Die Kollegen sollen mal die Mülltonnen durchwühlen. Und der Polizei? Fotograf, der müsste auch bald da sein.

13:17:08 - 00:13:23:24

Sprecher 5

Ja, ja, es ist gut. Die sollen auch noch mal ein paar Bilder machen. Warum? Mir ist gerade aufgefallen In der Kamera ist gar kein Film drin.

13:24:11 - 00:13:33:21

Sprecher 4

Man sieht immer ihre Schminke an, ist ziemlich verschmiert. Knallroter Lippenstift. Das ist das an den Fingern. Dreck?

13:34:19 - 00:13:39:12

Sprecher 5

Ja, ganz schön lange Fingernägel. Könnte es eine vom horizontalen Gewerbe sein?

13:41:02 - 00:13:42:05

Sprecher 4

Wenn, dann ist die ganz neu.

13:43:00 - 00:13:43:19

Sprecher 5

Ganz neu.

13:44:10 - 00:13:48:24

Sprecher 4

Wie kommst du darauf? Aber ich weiß nicht. Die Lippen, die Zähne.

13:49:17 - 00:14:05:10

Sprecher 5

Alles zu gepflegt. Irgendwie. Ich will, dass die Leiche so schnell wie möglich zu Dr. Steiner in die Rechtsmedizin kommt. Das sieht mir alles zu inszeniert aus. Später sollten wir uns mal in den einschlägigen Etablissements umschauen.

14:06:14 - 00:14:09:00

Sprecher 4

Das übernehme ich. Ich habe da so eine Ahnung.

14:09:10 - 00:14:24:01

Sprecher 2

Und von einem Zeugen wurde auch ein verdächtiges Fahrzeug gesehen. Es soll heut Nacht hier mit laufendem Motor gestanden haben. Keine Angaben zum Kennzeichen. Es soll sich aber vermutlich um einen VW Käfer handeln. Können jetzt die Spusi Kollegen ran?

14:24:10 - 00:14:38:23

Sprecher 5

Moment, moment mal, was ist das denn hier? Ein Zettel, ein Flugblatt. Warte, ich nehme meinen Stift und sehe es unserem Caparros.

14:43:04 - 00:14:47:07

Sprecher 4

Heinz Kirschbaum Diktatur. Was ist das denn für ein Schwachsinn?

14:47:10 - 00:14:55:10

Sprecher 2

Ach, die habe ich schon gesehen. Die hängen hier überall in der Altstadt rum. Ein Aktionsbündnis gegen das Anpflanzen der Kirschbäume.

14:55:10 - 00:15:12:03

Sprecher 5

Das muss alles ordentlich eingetütet werden. Habt ihr mich verstanden? So für den ersten Eindruck reicht mir das jetzt hier erst mal und ich würde jetzt ganz gerne mit dem Zeugen sprechen.

15:16:01 - 00:15:33:20

Sprecher 1

Eine tote Frau, morgens in der Bonner Altstadt, ein verdächtiges Flugblatt, eine penetrante Reporterin der Bonner Allgemeinen Zeitung. Das ist eindeutig ein Fall für die Polizei. Machen wir weiter mit der Zeugenbefragung noch am Tatort.

15:34:13 - 00:15:38:14

Sprecher 4

Also noch mal ganz der Reihe nach und langsam, ja.

15:38:24 - 00:15:46:20

Sprecher 2

Entschuldigen Sie, ich bin fix und fertig. Diese junge Frau, der tut. Dieser Blick. Das vergesse ich mein Lebtag nicht.

15:46:23 - 00:15:53:07

Sprecher 5

Sie haben gesagt, Sie haben das Altpapier weggeräumt. Da, an diese Säule, da sieht man es ja noch.

15:53:14 - 00:16:04:08

Sprecher 2

Ja, genau. Ich habe mich schon gewundert, dass sie Altpapier Kartons an der Seite stand und nicht vor der Haustür wie sonst. Und dann habe ich die Kartons aufgeladen. Und dann? Dann war da die tote Frau.

16:04:14 - 00:16:08:08

Sprecher 4

Und dann haben sie die Polizei gerufen, weil ihnen klar war, dass es sich um eine Leiche handeln muss.

16:08:24 - 00:16:15:13

Sprecher 2

Ja, die leeren Augen, der offene Mund. Das konnte man ja direkt sehen, nachdem die Blüten weggeweht waren.

16:15:21 - 00:16:23:24

Sprecher 5

Die Blüten. Was meinen Sie? War die Leiche bedeckt oder das Gesicht? Ja, von diesen kleinen rosa Blüten.

16:24:09 - 00:16:30:03

Sprecher 2

Ich nehme an, von diesen kleinen Bäumchen da. Die waren da so verstreut oder hingelegt.

16:30:03 - 00:16:36:18

Sprecher 5

Was jetzt verstreut oder hingelegt, sahs nach einem Muster aus, als hätte jemand die Blüten absichtlich da hingelegt.

16:37:00 - 00:16:43:20

Sprecher 2

Ralf Muster Was meinen Sie? Ich. Ich. Habe ich da was Falsches gemacht?

16:43:21 - 00:16:50:00

Sprecher 4

Nein, ist schon gut. Frau Schneider wird Ihnen nachher noch was zum Unterschreiben geben. Das wär's dann fürs Erste.

16:54:09 - 00:16:55:13

Sprecher 4

Dekoration.

16:55:13 - 00:17:01:01

Sprecher 5

Inszenierung? Ja, Gregor. Ich glaube, wir haben es hier mit etwas ganz Speziellem zu tun.

17:18:06 - 00:17:25:14

Sprecher 1

Wenig später, auf dem Polizeirevier.

17:25:14 - 00:17:49:19

Sprecher 5

Also lasst uns doch mal die Beweise sichten. Alles schön säuberlich verpackt von der Spurensicherung. Die kennen ihr Handwerk. So was haben wir hier. Ein kleines Kissen, Kissen oder Kopfkissen in Weiß, ungefähr 30 mal 30 Zentimeter, bestickt mit kleinen roten Herzen und ein Schriftzug.

17:49:23 - 00:17:58:04

Sprecher 4

Hier steht es befand sich unter dem Nacken des Opfers. Sie sind auf die Fotos dazu. Schriftzug lautet Mon Cheri. Zum Hersteller keine Angaben.

17:58:18 - 00:18:08:01

Sprecher 5

Sicherlich eine Lobbyarbeit. Schau mal, Mon Cheri ist falsch geschrieben. Das wird normalerweise mit Akzente statt mit einem Akzent geschrieben.

18:08:16 - 00:18:13:08

Sprecher 4

Dieser Strich da geht ja in die falsche Richtung. Das ist das. Was sagt uns das?

18:13:20 - 00:18:19:21

Sprecher 5

Dass da jemand wohl eine Vorliebe für Frankreich hat, aber die Sprache wohl nicht so ganz beherrscht. Könnte zumindest sein.

18:21:05 - 00:18:37:02

Sprecher 4

Wir wissen nicht mal, ob diese Sachen was mit dem Tod der Frau zu tun haben. Das Kissen vielleicht. Okay, aber was ist mit diesen rosa Blüten? In der Nähe waren keine mehr zu finden. Und dieser Zettel hier, das Kirschbaum Flugblatt könnte vorher im Altpapier gelegen haben. Oder sie hat es vielleicht schon dabeigehabt.

18:38:13 - 00:18:51:05

Sprecher 5

Ja, da gebe ich dir recht. Aber dieser Fundort, diese Platzierung der Leiche mitten ins Altpapier Karton ist wie entsorgt, aber mit fast liebevollen Kleinigkeiten. Als wollte ein Täter etwas wiedergutmachen.

18:56:18 - 00:18:58:12

Sprecher 4

Wir wissen immer noch nicht, ob es überhaupt ein Mord ist.

18:59:07 - 00:19:01:16

Sprecher 5

Sie hat sich freiwillig zum Sterben ins Altpapier gelegt.

19:03:13 - 00:19:08:20

Sprecher 4

Und wir wissen nicht mal ihre Identität. Aber ich habe da schon eine Idee, wo ich anfangen könnte.

19:08:22 - 00:19:15:15

Sprecher 5

Die Beweisstücke lassen untersuchen, Haare, Fasern, Fingerabdrücke, das ganze Register. Das aber weder ein Unfall noch ein Selbstmord oder so was.

19:16:22 - 00:19:17:21

Sprecher 4

Wahrscheinlich ja.

19:19:09 - 00:19:23:10

Sprecher 5

Okay, dann los. Auf zu Dr. Steiner. In die Rechtsmedizin.

19:24:00 - 00:19:28:15

Sprecher 4

Ja, genau. Wollen wir mal los?

19:28:15 - 00:19:34:10

Sprecher 5

Aus meinem Dienst. Schokolade? Ja, ich hatte schon vergessen. Hier.

19:34:13 - 00:20:12:05

Sprecher 3

Er ist. Ah, das sind Sie ja. Verzeihung. Hannah Weiler, Kinder. Und was gibt es bei Ihnen, Neues zu berichten und nichts zu sagen? Alles klar, Herr Kommissar. Na, Sie wissen schon. Oh, der Kommissar geht unter. Der Boss, wenn der dich anspricht und du weißt, warum.

20:13:12 - 00:20:17:10

Sprecher 4

Ja, ja, ja. Wir haben schon verstanden. Danke. Was wollen Sie?

20:17:14 - 00:20:22:03

Sprecher 3

Ich habe da noch Fragen. So schnell werden Sie mich nicht los.

20:23:04 - 00:20:31:17

Sprecher 5

Ich hab Ihnen doch gesagt, es gibt eine Presseerklärung und wir haben Ihre Karte. Wir melden uns.

20:32:10 - 00:21:19:01

Sprecher 3

Die halten mich wohl für einen Einfaltspinsel. Na ja, die werden mich schon noch kennenlernen. Unverhofft kommt oft. Genau. Ja.

21:19:01 - 00:21:49:05

Sprecher 1

Als die beiden Kommissare die gekachelten, fensterlosen Räumlichkeiten der Gerichtsmedizin betreten, ist es schon später Nachmittag. In der Luft hängt der Geruch von Desinfektion und Putzmitteln. Aber den fremden, stechenden Geruch dieser Einrichtung können auch die starken Putzmittel nicht vertreiben. Ralf kramt in seiner Manteltasche nach einer Dose mit Salami, sagt Bonbons und gönnt sich einige der braunen Postillen hier.

21:50:03 - 00:21:53:13

Sprecher 5

Die sind genau das Richtige. Nimm dir ruhig auch mal ein paar.

21:54:18 - 00:22:02:24

Sprecher 1

Sagt Ralf, als sie in das Zimmer eintreten, in dem Dr. Steiner konzentriert einen Leichnam studiert.

22:06:13 - 00:22:08:24

Sprecher 4

Ah, da haben Sie mir ja was mitgebracht.

22:09:23 - 00:22:19:23

Sprecher 5

Ja, hallo, Herr Dr. Steiner. Keine schönen Umstände mal wieder. Die Leiche wurde heute gefunden. Von der Straßenreinigung. Bisher wissen wir noch gar nichts über sie.

22:20:24 - 00:22:36:16

Sprecher 4

Also, wir haben hier eine weibliche Tote. Ich würde schätzen. Todeszeitpunkt maximal vor 24 Stunden. Es sieht so aus, als wäre die Totenstarre gebrochen worden und hat dann später an den Armen wieder eingesetzt.

22:36:24 - 00:22:42:11

Sprecher 5

Heißt das, sie ist woanders zu Tode gekommen? Und dann wurde sie am Tatort abgelegt?

22:43:08 - 00:22:58:02

Sprecher 4

Deutet irgendwas auf Drogen hin? Für genaue Werte ist es jetzt noch zu früh. Aber ich habe beispielsweise keine Einstichstelle gefunden. An den Händen finden sich Fesselung, schmale und ein Abdruck am Hals. Ist für mich auch interessant.

22:58:16 - 00:23:00:18

Sprecher 5

Können Sie uns irgendwas zur Todesursache sagen?

23:01:00 - 00:23:16:04

Sprecher 4

Es gibt eindeutige Hinweise auf Tour durch Ersticken. Aber schauen Sie sich das hier mal an Ich habe den Mageninhalt hier entnommen. Das müssen Sie sehen. Dass Sie. Dass ich. Schlamm.

23:16:13 - 00:23:18:05

Sprecher 5

Ja, oder Pudding.

23:18:14 - 00:23:33:13

Sprecher 4

Das wird noch im Labor analysiert, aber es war eindeutig eine gewaltige Menge an Schokolade im Magen vorhanden. Die Blut Alkohol Konzentration lag bei 1,5 Promille. Eine beachtliche Menge für so.

23:33:13 - 00:23:34:15

Sprecher 5

Eine Mon Cheri.

23:35:21 - 00:23:39:16

Sprecher 4

Bitte. Was? Schokoladen? Pralinen. Kennen Sie das nicht?

23:40:22 - 00:23:43:03

Sprecher 2

Wie viele muss man davon essen.

23:43:03 - 00:23:45:18

Sprecher 5

Um so einen Alkohol Werte im Blut zu erreichen?

23:46:13 - 00:24:15:03

Sprecher 4

Dazu müsste man die Ausgangs Menge und die weiteren Umstände erhalten. Machen Sie weiter. Wo waren wir? Ach ja, der Mageninhalt. Wenn man sich die Konstitution des Leichnams betrachtet. Bevor er ein Leichnam war. Wohlgemerkt, halte ich es für unwahrscheinlich, so eine Menge bewusst aufzunehmen. Sogar die Speiseröhre ist gefüllt. Hatte das vielleicht so gewirkt, als wollte sie es ausspucken? Und es hat nicht funktioniert?

24:15:19 - 00:24:19:07

Sprecher 4

Es könnte auch post mortem in die Speiseröhre gelangt sein.

24:19:18 - 00:24:25:07

Sprecher 5

Das sieht für mich nach Mord aus. Also erst diese Folter durch die Zwangsernährung.

24:25:14 - 00:24:29:22

Sprecher 6

Und dann hat der Täter, aus welchem Grund auch immer, die junge Frau getötet.

24:31:04 - 00:24:32:22

Sprecher 5

Gab es Spuren von Geschlechtsverkehr?

24:33:14 - 00:24:46:08

Sprecher 4

Nein, ich habe nichts gefunden. Aber kommen wir doch nun zu dem Abdruck am Hals. Schmal und präzise könnte durch ein dünnes Band entstanden sein.

24:46:20 - 00:24:51:16

Sprecher 5

Dieser Abdruck. Was ist das? Womit wurde da zugedrückt?

24:52:20 - 00:25:04:02

Sprecher 4

Schwer zu sagen. Vielleicht ein Knoten oder Anhänger? Wieso? Wieso? Zwei kleine, verschlungene Kreise? Was? Ralf, was sagst du dazu?

25:05:12 - 00:25:20:21

Sprecher 2

Das gilt es herauszufinden.

25:24:03 - 00:25:39:24

Sprecher 1

Nach dem Aufenthalt in der Rechtsmedizin besprechen die beiden Ermittler das weitere Vorgehen. Ralf nimmt sich die Beweisstücke im Büro noch mal vor und vielleicht erfährt er schon etwas von den Laboruntersuchungen. Was er allerdings bezweifelt.

25:44:07 - 00:25:54:03

Sprecher 1

Gregor macht sich indessen auf die Spur, Lady Hamilton zu besuchen. Aber natürlich rein dienstlich.

25:59:02 - 00:26:01:05

Sprecher 5

Viel Spaß. Aber bleib anständig.

26:01:12 - 00:26:02:24

Sprecher 4

Ja, ja. Ich trinke nur noch einen Absacker.

26:03:11 - 00:26:29:21

Sprecher 1

Die Bar hat gerade erst geöffnet, deshalb sind erst wenige Gäste anwesend. Es läuft. Discomusik Halbnackte Frauen bewegen sich zum Takt der Musik. Sie räkeln und tanzen an Stangen, unternehmen Platz auf dem Schoss eines Gastes. Der Boden ist klebrig, die Luft verraucht und es riecht nach billigem Parfum.

26:32:05 - 00:26:36:00

Sprecher 2

Na, Herzchen? Früh unterwegs war. Was willst du trinken?

26:36:19 - 00:26:37:16

Sprecher 4

Ich mache meinen Diesel.

26:38:12 - 00:26:40:11

Sprecher 2

Ja, klar. Mach ich dir sonst noch was?

26:41:17 - 00:26:43:11

Sprecher 4

Wie wäre es mit Informationen?

26:43:20 - 00:26:45:10

Sprecher 2

Was denn für Informationen.

26:45:18 - 00:26:53:10

Sprecher 4

Über eine junge Frau? Vielleicht kennst du sie Anfang 20, ungefähr eins 65 Jahre. Ziemlich kurz.

26:53:10 - 00:26:59:08

Sprecher 2

Schwarz ist ihr Onkel, oder was? Guck dich doch mal um. Junge Frauen geben viele hier.

26:59:16 - 00:27:03:09

Sprecher 4

Ich suche eine Frau, die so aussieht und seit gestern nicht mehr bei der Arbeit war.

27:04:02 - 00:27:16:00

Sprecher 2

Keine Ahnung, wenn du meinst. Na, dann mal viel Glück nach. Entschuldigung. Hallo?

27:16:07 - 00:27:18:03

Sprecher 4

Ja. Ja, du bist.

27:18:04 - 00:27:20:12

Sprecher 2

Du. Du suchst jemanden.

27:20:21 - 00:27:25:19

Sprecher 4

Hast du das gerade mitbekommen? Dass ich hier eine Frau suche? Fällt dir da jemand ein? Ja.

27:26:07 - 00:27:32:13

Sprecher 2

Ich glaube schon. Aha. Ich kann ja jetzt nicht mit dir reden. Das ist nicht gerne gesehen.

27:32:24 - 00:27:55:13

Sprecher 4

Ja, ich versteh schon. Euer Gorilla da an der Tür, der guckt auch schon ganz seltsam. Der hat das wohl nicht so gerne. Wenn Typen hier nur quatschen. Aber. Aber. Was hältst du davon? Du. Du kannst hier etwas für mich tun. Und dabei erzählst du mir von deiner Freundin. Hier. Hier ist ein 20er. Das reicht doch wohl, oder?

27:56:18 - 00:27:59:14

Sprecher 2

Was? Ja, ja.

27:59:14 - 00:28:02:11

Sprecher 3

Dann setz dich.

28:06:11 - 00:28:20:04

Sprecher 4

Also gut. Dann leg mal los. Ja. Was habe ich eben? Was habe ich eben gesagt? Junge Frau, Anfang 20165 ungefähr. Ja.

28:21:03 - 00:28:30:14

Sprecher 2

Das habe ich mitbekommen. Er hat vor kurzem eine neue angefangen, Celia. Aber vor ein paar Tagen kam sie nicht mehr.

28:30:24 - 00:28:37:16

Sprecher 4

Hey, hey, pass auf deine Haare auf. Ich habe eine Zigarette in der Hand. Wann hast du sie denn zum letzten Mal gesehen? Vor ein.

28:37:16 - 00:28:39:17

Sprecher 3

Paar Tagen. Vier, fünf?

28:40:01 - 00:28:44:16

Sprecher 2

Ich weiß nicht genau. Die hat vor dem Kino getanzt.

28:46:08 - 00:28:49:04

Sprecher 4

Genau. Ist das so eine ganz blasse?

28:49:12 - 00:28:50:02

Sprecher 2

Hast du.

28:50:04 - 00:28:52:01

Sprecher 3

Kein Foto? Ne.

28:52:12 - 00:28:59:13

Sprecher 4

Foto habe ich keins. Weißt du denn wirklich, Sally? Hast du vielleicht eine Adresse oder so was?

29:01:17 - 00:29:02:07

Sprecher 4

Vorsicht!

29:02:17 - 00:29:06:20

Sprecher 2

Finger weg! Oh ja. Eine Marke.

29:07:08 - 00:29:10:23

Sprecher 3

Kriminalpolizei. Hast du diese.

29:10:23 - 00:29:12:23

Sprecher 2

Jetzt gemacht, oder ist die echt?

29:13:14 - 00:29:21:09

Sprecher 4

Die ist auf jeden Fall echt genug, um damit jemanden zu verhaften. Kommt das manchmal vor, dass Gäste seltsame Wünsche haben?

29:22:05 - 00:29:29:16

Sprecher 2

Seltsam. Sind die alle hier? Ja. Und verrückte Wünsche gibt es jede Menge.

29:30:05 - 00:29:41:01

Sprecher 4

Wenn ich mich hier so umschaue, ist das schon was dran. Aber ich muss wohl langsam mal los. Kannst du mir deine Adresse geben? Und wie heißt du?

29:41:20 - 00:29:42:06

Sprecher 3

Michelle.

29:42:22 - 00:29:49:11

Sprecher 2

Das muss reichen. Ich gebe meine Adresse doch nicht einfach so weiter. Vielleicht bist du ja ein Perverser.

29:50:16 - 00:29:57:17

Sprecher 4

Nein, pervers, nicht? Aber von der Polizei hier. Ich gebe dir meine Karte.

29:59:07 - 00:30:02:19

Sprecher 2

Gregor Beck. Schimanski.

30:03:08 - 00:30:08:15

Sprecher 4

Da kannst du dich melden, wenn dir was einfällt. Die Privatnummer steht auch mit drauf. Aber ich muss jetzt los.

30:09:06 - 00:30:13:00

Sprecher 3

Jetzt schon? Wie du willst.

30:13:18 - 00:30:16:16

Sprecher 2

Ist ja dein Geld.

30:20:24 - 00:30:26:04

Sprecher 4

Nichts gefunden, Kollege? Doch, doch. Aber ich muss noch Wäsche aufhängen.

30:29:16 - 00:30:32:01

Sprecher 4

Toll. Es regnet. Wird ja immer besser.

30:33:01 - 00:30:34:01

Sprecher 2

Ach, Verzeihung.

30:34:21 - 00:30:35:21

Sprecher 5

Ist der Capri Ihnen?

30:36:06 - 00:30:37:16

Sprecher 2

Sie haben mich zugeparkt.

30:37:20 - 00:30:42:02

Sprecher 4

Was? Da kommen Sie. Da ist doch jede Menge frei. Vorne. Da parkt doch jede Oma aus.

30:42:02 - 00:30:46:07

Sprecher 5

Ich warte hier seit 20 Minuten und stehen mir die Beine in den Bauch. Ich muss doch.

30:46:07 - 00:31:04:14

Sprecher 4

Ein halber Meter frei. Sie steuern doch hier keinen Öltanker, richtig? Da kann man nur den Kopf schütteln.

31:04:14 - 00:31:37:01

Sprecher 1

Als Gregor am nächsten Morgen erwacht, muss er sich beeilen, um rechtzeitig auf dem Revier zu sein. Ralf hat sicherlich schon erste Beweisstücke ausgewertet und wartet auf Gregor. Doch was ist das? Die rote Anzeige Leuchte von Gregors Anrufbeantworter blinkt rot. Es wurde wohl eine Nachricht hinterlassen. Doch von wem? Gregor drückt den Knopf und die Kassette des Anrufbeantworter spielt die Nachricht ab.

31:37:03 - 00:31:38:22

Sprecher 2

Hallo, Gregor.

31:39:18 - 00:32:02:08

Sprecher 3

Wie schön. Hier. Kann ich dir helfen? Also, du hast doch gesagt, ich soll mich melden und mir ist da tatsächlich was eingefallen. Er ist länger her. Keine Ahnung. Ein paar Monate oder so, da war hier so einer. Typ Buchhalter. Der tat das nicht. Ich sollte vor den Pralinen essen. Okay, warum nicht? Dachte ich mir.

32:02:08 - 00:32:06:23

Sprecher 2

Aber dann macht er seine Hose auf und ich rumfummeln.

32:06:23 - 00:32:14:03

Sprecher 3

Ich hab ihn natürlich direkt rausschmeißen lassen. Na ja, wir können ja noch mal drüber reden. Okay? Ja.

32:17:09 - 00:32:21:21

Sprecher 5

Hey, Gregor kennst du. Siehst ja aus, als könnte dich Heinz Rühmann vermöbeln.

32:22:06 - 00:32:28:14

Sprecher 4

Ich könnte auch wahrscheinlich. Er hat nicht gut geschlafen, aber ich habe da. Was heißt es mitgebracht? Ja.

32:29:03 - 00:32:36:09

Sprecher 5

Ich habe da auch was Heißes. Ich habe Druck beim Labor gemacht. Fasern auf dem Kissen. Hase. Jede Menge Fingerabdrücke auf dem Flugblatt.

32:37:05 - 00:32:38:11

Sprecher 2

Ich hatte auch was Heißes.

32:39:07 - 00:32:44:07

Sprecher 5

Ach, Frau Schneider. Hallo. Jetzt aber mal eins nach dem anderen. Was haben Sie?

32:44:07 - 00:32:51:03

Sprecher 2

Sachbeschädigungen in der Bonner Altstadt. Ganz in der Nähe vom Tatort rausgerissen. Pflanzen und abgesägte Bäume.

32:51:14 - 00:32:52:19

Sprecher 4

Was soll daran heiß sein?

32:52:24 - 00:33:01:11

Sprecher 2

Na ja, der Täter war der gleiche, der gestern schon am Tatort rum gemeckert hat. Ich habe mich an ihn erinnert. Wir sollten die Fingerabdrücke auf dem Flugblatt überprüfen.

33:02:12 - 00:33:06:22

Sprecher 5

Nur der Kirschbaum Gegner wird zum Mörder und ich hätte an den Tatort zurück.

33:07:06 - 00:33:17:13

Sprecher 4

Das ist doch kalter Kaffee. Also, ich habe eine Tänzerin, die das Opfer möglicherweise gekannt hat. Und sie hat vielleicht sogar einen direkten Hinweis auf den Täter. Sie sollte vor einem Kunden Pralinen essen.

33:18:08 - 00:33:26:06

Sprecher 5

Ich höre hier immer nur vielleicht könnte und sollte. Was sind das denn für Ansätze? Ich will jetzt hier seriöse Polizeiarbeit. Frau Schneider.

33:26:18 - 00:33:27:20

Sprecher 2

Sie kümmern sich um diesen.

33:28:08 - 00:33:30:07

Sprecher 5

Vandalismus, Oper und führen die mal auf.

33:30:07 - 00:33:32:22

Sprecher 2

Den Zahn. Also richtig, ich mache das schon.

33:33:18 - 00:33:40:14

Sprecher 5

Was fährt er für ein Auto? Wie sieht es mit dem Alibi aus? Ist das wasserdicht? Pipapo. Und Gregor, was ist das für eine Tänzerin?

33:40:20 - 00:33:47:11

Sprecher 4

Ich weiß nur, dass sie Michelle heißt und Lady Hamilton arbeitet. Aber ich würde gern mal Fotos vom Opfer zeigen. Ich glaube, die kannte sie.

33:47:16 - 00:33:49:03

Sprecher 5

Einverstanden. Lassen Sie dieses.

33:49:04 - 00:33:49:18

Sprecher 2

Lady.

33:50:22 - 00:34:07:16

Sprecher 5

In diesen Schuppen fahren. Da gibt es doch sicher eine Verwaltung Personal Unterlagen. Gregor, ist das ein Laden? Farid?

34:12:01 - 00:34:16:07

Sprecher 5

Ja. Was hat sie gesagt? Die sollte Pralinen essen.

34:16:15 - 00:34:26:00

Sprecher 4

Ja. Ja, ja. Als besonderen Wunsch. Statt zu tanzen, sollte sie wohl einfach vor ihm Pralinen essen. Und als er sich dann einen Reim wollte, haben die den dann rausgeworfen?

34:26:17 - 00:34:38:03

Sprecher 5

Na, nicht uninteressant. Das sollten wir mal abklappern. So, jetzt hier über den Parkplatz zum Auto und dann zu Lady Hamilton.

34:39:01 - 00:34:39:17

Sprecher 3

Schau mal.

34:39:23 - 00:34:53:11

Sprecher 2

Da ist der Kommissar Bachmann. Der mit dem Hut. Das daneben müsste sein Assistent. Sein Bruder oder so? Der war doch auch schon in der Zeitung. Guck mal, so ein toller Mann. Wenn ich groß bin.

34:53:11 - 00:34:55:17

Sprecher 3

Möchte ich auch mal Kommissar werden. Oder?

34:55:21 - 00:34:59:21

Sprecher 2

Oder besser noch Geheimagent.

35:00:02 - 00:35:03:03

Sprecher 5

Assistent. Das gefällt mir gut.

35:03:24 - 00:35:06:05

Sprecher 4

Verschluckt dich bloß nicht an deiner Schokolade.

35:06:19 - 00:35:08:07

Sprecher 5

Ach, das ist After Eight.

35:08:24 - 00:35:27:18

Sprecher 4

Mach Nägel.

35:32:20 - 00:35:47:04

Sprecher 1

Wir befinden uns jetzt im Hinterhof des Lokals. Lady Hamilton. Zwei launige Gestalten räumen gerade in einer Garage Bierfässer und andere Getränke herum. Ralf und Gregor betreten die Szenerie.

35:52:23 - 00:36:07:12

Sprecher 5

Mein Name ist Bachmann. Guten Tag zusammen. Und was wollen die Vögel? Ich bin Kriminal Oberkommissar bei der Bonner Kripo. Das ist mein Kollege Kriminal Obermeister Wilkins. Wir suchen nach einer Mitarbeiterin ihres Gewerbes.

36:07:18 - 00:36:12:14

Sprecher 4

Sie heißt Michel. Tänzerin bei euch. Schulterlange, gewellte, blonde Haare. Also schell.

36:12:22 - 00:36:28:20

Sprecher 5

Ach so? Keine Ahnung, wen ihr meint. Was soll das hier überhaupt? Ihr könnt nicht einfach so auftauchen. Ich habe ein Geschäft zu führen. Dazu braucht man meines Wissens nach eine Verfügung oder so einen offiziellen Wisch oder sowat. Ich möchte meinen Anwalt anrufen.

36:30:07 - 00:36:34:20

Sprecher 2

Das ist Privatgelände, meine Herren. Privatgelände?

36:35:07 - 00:36:37:20

Sprecher 5

Ja, genau, Chef. Das Recht hier. So ein.

36:37:24 - 00:36:40:20

Sprecher 4

Durchsuchungsbefehl. Verfügung? Die braucht man.

36:40:20 - 00:36:52:23

Sprecher 5

Auf jeden Fall. Ganz ruhig. Es geht nicht um Ihre Geschäftspraktiken. Wir brauchen lediglich Angaben zur gesuchten Person. Wir müssen sie dringend sprechen. Sie haben doch sicherlich Personalakten. Hören Sie mal, so ein Laden sind wir nicht.

36:53:07 - 00:36:58:20

Sprecher 2

Personalakten. Es läuft bei uns alles auf Vertrauensbasis.

36:59:12 - 00:37:02:24

Sprecher 5

Ja, genau. Vertrauensbasis.

37:05:01 - 00:37:21:06

Sprecher 5

Man fängt sie normalerweise hier an zu arbeiten. Sie ist vermutlich eine wichtige Zeugin. Ich würde sagen, ihr verschwindet jetzt. Oder er bringt so einen Wisch von einem Richter mit. Also, adios, muchachos. Komm, wir sind hier fertig. Genau. Und Vamos!

37:21:06 - 00:37:23:21

Sprecher 4

Sombrero.

37:29:01 - 00:37:32:15

Sprecher 4

Warte mal kurz. Zigaretten liegen lassen. Ich komme gleich wieder. Gut.

37:33:01 - 00:37:42:07

Sprecher 5

Hatte ich eben so lange im Auto.

37:44:08 - 00:37:56:01

Sprecher 5

Da konnte man ja keine Nudeln. Lieber Nachrichten.

37:56:01 - 00:38:00:03

Sprecher 2

Der Rocksänger Udo Lindenberg kann zum Ersten Mal in der DDR auftreten.

38:00:19 - 00:38:01:20

Sprecher 5

Udo Annektion.

38:02:02 - 00:38:15:10

Sprecher 2

Der Republik. Ein Friedens geben. Ganz schön mutig. Jodl Talent, wie er sich selbst nennt, hatte sich mit seinem Sonderzug nach Pankow den Zorn der DDR Behörden eingehandelt. Erst nach einem Interview.

38:16:11 - 00:38:16:14

Sprecher 3

Mit.

38:16:15 - 00:38:22:07

Sprecher 2

Der Welt, in der er die Friedens vorschläge Andropows konstruktiv nannte, er die Einladung in.

38:22:07 - 00:38:28:05

Sprecher 4

Die des Shantanu Oppelner Straße los. Was die? Die wollten plötzlich doch.

38:29:01 - 00:38:34:14

Sprecher 5

Na ja, dann los.

38:34:14 - 00:39:02:21

Sprecher 1

Ralph tritt aufs Gas. Die beiden wollen so schnell wie möglich mit der wichtigen Zeugin sprechen. Vielleicht kann sie den Fall entsprechend voranbringen. In Bonn Tannen Busch angekommen, gelangen sie schließlich über ein tristes Treppenhaus zur Wohnung von Michel. Doch was ist das? Die Tür ist nur angelehnt. Aber bevor wir gemeinsam die Wohnung betreten, lassen wir uns einen Blick zurück in das Polizeirevier werfen.

39:03:13 - 00:39:10:21

Sprecher 1

Hier wird gerade der Altstadt Sandale von Polizeimeister Ursula Schneider verhört.

39:12:24 - 00:39:26:01

Sprecher 2

Also Herkunft. Wir sind uns ja schon mal begegnet. Nehmen Sie doch bitte Platz. So, es geht hier um Vandalismus, Ruhestörung und Sachbeschädigung.

39:26:07 - 00:39:31:07

Sprecher 4

Aber, aber ich will doch nur die Stadt schützen. Die Bäume.

39:31:07 - 00:39:32:16

Sprecher 5

Die. Die Parkplätze.

39:32:16 - 00:39:35:10

Sprecher 2

Und Gerhard, kannst du mir bitte mal die Unterlage?

39:35:18 - 00:39:37:04

Sprecher 4

Oh, na klar, mach ich.

39:37:07 - 00:39:37:14

Sprecher 5

Hm.

39:37:18 - 00:39:38:22

Sprecher 2

Danke. Ich komme zurecht.

39:39:15 - 00:39:46:20

Sprecher 4

Einverstanden. Ich bin vor der Tür. Wenn was ist.

39:46:20 - 00:39:56:07

Sprecher 2

So, Herr Kunze, zurück zu Ihnen. Sie bekommen dafür eine Strafanzeige, so viel steht fest. Stellen Sie sich bitte auf Post von der Staatsanwaltschaft ein.

39:56:09 - 00:39:57:21

Sprecher 4

Staatsanwalt? Was?

39:58:08 - 00:40:00:17

Sprecher 1

Also, ich zahle nichts. Ich bin Bürger dieses Landes.

40:00:20 - 00:40:15:02

Sprecher 2

Das bleiben Sie auch. Alle Rechtsmittel stehen Ihnen wie auch allen anderen Bürgern dieses Landes zur Verfügung. Sie können also gerne Widerspruch einlegen. Aber jetzt mal unter uns Kirschbaum Diktatur. Meinen Sie das ernst?

40:15:03 - 00:40:15:18

Sprecher 5

Und ob.

40:15:24 - 00:40:17:13

Sprecher 4

Das muss man sich doch nicht bieten lassen.

40:17:17 - 00:40:18:15

Sprecher 5

Die ganzen Parkplätze.

40:18:15 - 00:40:26:15

Sprecher 4

Die da verloren gehen. Sehen Sie, ich wohne parterre. Wissen Sie, wie dunkel das schon wird? Durch die Bäume im Haus. Das bedeutet einen Wertverlust, verstehen Sie? Ich bin.

40:26:15 - 00:40:27:08

Sprecher 5

Eigentümer.

40:27:13 - 00:40:37:15

Sprecher 2

Dann beschweren Sie sich das nächste Mal beim Stadtrat und beschädigen Sie nicht das Eigentum der Allgemeinheit. Aber jetzt mal was anderes. Die Flugblätter, die sind doch alle von Ihnen, oder?

40:38:07 - 00:40:41:00

Sprecher 1

Natürlich, das sind meine. Die habe ich überall aufgehangen.

40:41:13 - 00:40:51:11

Sprecher 2

Richtig. Aber diese spezielle hier sehen Sie hier in der Tüte. Dieses haben wir in der Altstadt gefunden. Neben einer toten Frau.

40:52:00 - 00:40:57:21

Sprecher 4

Tote Frau. Aber was für eine tote Frau. Sie wird das wohl abgerissen haben.

40:57:21 - 00:41:13:16

Sprecher 2

Sieht mir nicht nach abgerissen aus. Wie dem auch sei, wir brauchen Ihre Fingerabdrücke. Und wir müssen wissen, wo Sie vorgestern Nacht waren.

41:14:13 - 00:41:23:02

Sprecher 4

Michel. Michel!

41:23:02 - 00:41:30:10

Sprecher 5

Hallo! Hallo, Kanada. Ach, schau mal, hier, der Türke.

41:31:02 - 00:41:33:11

Sprecher 4

Was ist denn mit.

41:33:22 - 00:41:38:17

Sprecher 5

Sieht frisch beschädigt aus. Vielleicht ein Haus? Spuren.

41:39:12 - 00:41:42:18

Sprecher 4

Und hier? Die Lampe im Flur liegt auf dem Boden, die umgeworfen.

41:43:03 - 00:41:46:08

Sprecher 5

Hat ein Kampf stattgefunden?

41:48:21 - 00:41:51:19

Sprecher 4

Kommen ins Wohnzimmer.

41:55:11 - 00:41:59:06

Sprecher 5

Das sind Bonbons. Papierchen.

41:59:13 - 00:42:02:08

Sprecher 4

Mon Cheri. Unfassbar.

42:03:12 - 00:42:10:16

Sprecher 5

Die kann nicht lange weg sein. Da läuft ein Videoband mit Übungen. Im Moment vorne.

42:11:19 - 00:42:16:19

Sprecher 4

Stimmt doch was nicht. Ich mache eine Meldung. Also, das, was ich hier sehe, das reicht mir.

42:17:12 - 00:42:22:01

Sprecher 5

Ja. Einverstanden. Mach eine Meldung. Ich klinge mal bei den Nachbarn in.

42:22:02 - 00:42:28:04

Sprecher 3

Freiburg sitzend aus und drehen den Oberkörper nach vorne.

42:28:04 - 00:42:31:09

Sprecher 6

Strecken den Arm dabei zur anderen Seite ab.

42:31:14 - 00:43:00:18

Sprecher 1

In die Befragung der Nachbarn. Hat leider keinen Hinweis auf die vermisste Tänzerin ergeben. Die Spurensicherung ist mittlerweile vor Ort. Sie sucht nach Fingerabdrücken und anderen Hinweisen, die uns hier weiterhelfen könnten. Frustriert verlassen Ralf und Gregor den Tatort.

43:02:17 - 00:43:09:01

Sprecher 4

Verdammter Mist. Sie hat versucht, mich zu erreichen. Das war unsere heiße Spur. Jetzt ist sie wahrscheinlich selber in Gefahr. Oder noch schlimmer.

43:09:09 - 00:43:14:10

Sprecher 5

Wir müssen jetzt einen kühlen Kopf bewahren. Wer sagt uns eigentlich, dass sie nicht selbst verdächtig ist?

43:14:14 - 00:43:19:16

Sprecher 4

Ich. Ich dir das? Ja. Okay. Ach.

43:20:04 - 00:43:20:24

Sprecher 5

Es ist schon wieder.

43:21:18 - 00:43:22:23

Sprecher 4

Verfolgen Sie uns etwa?

43:23:13 - 00:43:24:21

Sprecher 5

Sie? Sie können ja nicht hoch.

43:24:24 - 00:43:28:02

Sprecher 3

Ach nein? Warum nicht? Was liegt denn an?

43:28:04 - 00:43:33:12

Sprecher 4

Warum erzählen Sie uns das nicht? Woher wissen Sie überhaupt, dass wir hier sind? Ihnen hat doch jemand was gesteckt.

43:33:17 - 00:43:48:05

Sprecher 3

Ah ja. Ich. Wie Sie das sagen. Reporter müssen eben immer gut informiert sein. Aber glauben Sie mir, die publizistischen Grundsätze des Presserates von 1973 wie zum Beispiel.

43:48:05 - 00:43:49:18

Sprecher 4

Jetzt halten Sie doch mal die Luft an!

43:50:13 - 00:43:51:12

Sprecher 3

Wie bitte?

43:51:19 - 00:44:00:08

Sprecher 5

Gregor, lass mal! Lass mal gut sein. Frau Weiler, wir hatten noch keine richtige Gelegenheit. Was wird das? Nur mal angenommen.

44:01:04 - 00:44:02:01

Sprecher 2

Wie schnell könnten.

44:02:01 - 00:44:02:17

Sprecher 5

Sie einen Artikel.

44:03:05 - 00:44:04:06

Sprecher 2

Veröffentlichen?

44:04:19 - 00:44:10:04

Sprecher 5

Sollen wir Ihnen, sagen wir mal, helfen? Würden ein paar Hinweisen und Informationen?

44:10:09 - 00:44:13:06

Sprecher 3

Oh, ja. Erzählen Sie weiter.

44:14:01 - 00:44:25:20

Sprecher 5

Ralf, warte mal, wir sollten ihr ein paar Informationen geben. Vielleicht sprechen wir ihn so aus, lassen ihn wissen, dass wir an ihm dran sind. In so vielen Zwingen.

44:26:04 - 00:44:29:04

Sprecher 4

Oder er gerät in Panik. Und das wissen wir nicht.

44:29:16 - 00:44:30:24

Sprecher 2

Das Risiko gehe ich ein.

44:31:03 - 00:44:34:11

Sprecher 4

Teurer als toll. Bachmann will wieder auf die Titelseite. Auf Teufel komm.

44:34:11 - 00:44:39:22

Sprecher 5

Raus. Mir ist das Ganze genauso wichtig wie dir. Und jetzt reißen wir uns mal zusammen. Ich entscheide das.

44:39:22 - 00:44:41:22

Sprecher 3

Jetzt, 100 Jahre später.

44:42:09 - 00:45:06:13

Sprecher 5

Also passen Sie mal auf. Sie kriegen von uns Brandt heiße Infos. Aber der Artikel, der muss morgen raus. Verstanden. Also dann zücken Sie mal da Ihr winziges Notizblock. Ich teste, was drauf passt. Oder können Sie Steno? So einen. Schreiben Sie mal mit. Entführer abnormal perverser. Sofort. Muttersöhnchen. Sexuelle Komplexe.

45:07:05 - 00:45:08:10

Sprecher 2

Sexuelle Art.

45:08:16 - 00:45:17:10

Sprecher 5

Machtgeil. Pervers. Sigmund Freud Das Verhältnis gestörtes Verhältnis zu Mutter wahrscheinlich hat normale beziehung mögliche beziehungsprobleme.

45:17:12 - 00:45:45:15

Sprecher 3

Ist sich das ein Mittler? Du sicher, dass es sich bei dem Mörder um einen perversen, abnormalen Einzeltäter handeln muss, der seinen selbst hasst, den er höchstwahrscheinlich durch die Unfähigkeit, eine Liebesbeziehung zu führen hat, auf seine Opfer überträgt? Punkt. Ja, das ist eine heiße Geschichte. Damit muß ich sofort zum Chefredakteur. Der wird begeistert sein.

45:45:23 - 00:46:02:15

Sprecher 1

Und der Chefredakteur ist begeistert. Der Artikel von Hannah Bailey bestens aus gestattet mit Informationen von Kommisar Bachmann, erscheint schon am nächsten Tag. Ob das gut geht? Ich sag mal Oh.

46:02:15 - 00:46:18:16

Sprecher 2

Oh, hallo! Hallo! Hast du dein Zimmer wieder abgeschlossen? Was treibst du wieder dort drinnen?

46:19:13 - 00:46:23:21

Sprecher 6

Das Essen ist doch fertig.

46:23:21 - 00:46:39:20

Sprecher 2

Aber nachher muss ich wieder den ganzen Müll entsorgen. Du stets. Bock hast du, das bist du. Stellst, schließt sich ein und machst jetzt was.

46:44:08 - 00:46:49:06

Sprecher 2

Ach ja? Nein, ich will nicht.

46:50:21 - 00:46:55:23

Sprecher 3

Keine Praline ist. Schlecht von dem ganzen Scheiß. Lassen Sie mich gehen.

46:56:23 - 00:46:58:10

Sprecher 2

Mir ist so übel davor.

46:59:05 - 00:47:12:20

Sprecher 4

Hey, wo? Also, der Artikel ist wirklich ratzfatz erschienen. Muss, muss ich zugeben.

47:12:24 - 00:47:22:05

Sprecher 5

Und das Bild habe ich auch ganz gut getroffen. Leider sieht man auf den Schwarzweißfotos um einen erfahrenen Blouson gar nicht. Mann, hätte ich auch meinen grauen Anorak tragen können.

47:22:14 - 00:47:30:11

Sprecher 4

Und meinst du, weil wir darauf zu sehen sind, so mit unseren Namen? Schlägt da jetzt einer das Telefonbuch auf und ruft uns an Hallo, hier bin ich. Ich habe Michelle entführt.

47:30:14 - 00:47:32:05

Sprecher 5

Also, wenn die das nicht provoziert.

47:32:12 - 00:47:39:12

Sprecher 2

Okay, Ralph, Frau Weiler ist unten. Sie hat einen Einbruch gemeldet. Der Einbrecher hat sie in ihrer Wohnung überfallen. Es ist.

47:39:12 - 00:47:45:02

Sprecher 5

Wahnsinn. Was uns also die Brauweiler überfallen.

47:45:09 - 00:47:46:21

Sprecher 4

Wer würde die denn überfallen?

47:47:04 - 00:47:49:13

Sprecher 5

Also, Kinski. Ja, ja.

47:49:14 - 00:47:51:24

Sprecher 4

Okay. Dann hat sie wohl noch mal Schwein gehabt.

47:52:01 - 00:48:01:01

Sprecher 5

Komm, lass uns runtergehen.

48:03:14 - 00:48:05:13

Sprecher 4

Wissen Sie Genaueres, was da passiert ist?

48:06:06 - 00:48:14:24

Sprecher 2

Ich war bei ihr in der Wohnung, hab sie dort getroffen. Wollte sie noch was für Kuntze fragen und habe dann den Einbrecher wohl vertrieben? So ein Glück.

48:15:05 - 00:48:26:00

Sprecher 5

Tatsächlich. Ich habe den Bericht von Kuntze übrigens gelesen. Das war ja wohl ein Schuss in den Ofen. Der ist es nicht. Das sage ich euch. Ja, da ist ja noch alles dran.

48:26:07 - 00:48:29:24

Sprecher 3

Na endlich! Da sind sie ja. Ich bin überfallen worden.

48:30:03 - 00:48:31:02

Sprecher 4

Das haben wir gehört.

48:32:15 - 00:48:33:23

Sprecher 5

Was ist denn passiert?

48:34:11 - 00:48:49:06

Sprecher 3

Ich war in der Küche, habe mir gerade eine Tasse Jacobs Krönung gemacht. Ich. Ich weiß nicht. Es ging so schnell. Und dann kam auch schon Urs. Ich. Meine Frau Schneider. Und ich habe geschrien. Und dann war er wieder weg.

48:49:11 - 00:48:50:09

Sprecher 5

Also war es ein Mann.

48:50:09 - 00:48:56:14

Sprecher 4

Frau Schneider. Sie waren dann zufällig genau zum passenden Zeitpunkt da. Und wie kamen Sie überhaupt rein? Haben Sie dann die Tür eingetreten oder was?

48:56:15 - 00:48:58:10

Sprecher 2

Denken Sie nur, Männer schaffen das?

48:58:17 - 00:49:03:05

Sprecher 5

War es ein Mann? Also der Angreifer. Frau Weiler. Können Sie ihn beschreiben?

49:03:10 - 00:49:06:09

Sprecher 3

Ich weiß es nicht. Das hat nur Sekunden gedauert.

49:06:15 - 00:49:16:05

Sprecher 2

Und ich habe auch nur gesehen, wie eine Gestalt über den Balkon nach draußen gestürzt ist. Und er oder sie hatte so eine Art schwarzen Regenmantel an.

49:16:11 - 00:49:23:07

Sprecher 4

Also der Provokation. Hat funktioniert, Ralf. Wenn auch anders als geplant.

49:28:02 - 00:49:47:18

Sprecher 1

Also Moment mal, eins nach dem anderen. Man kommt ja gar nicht mehr mit. Offenbar aufgrund des, nun ja, boulevardesken Artikels hat sich nun der Täter oder die Täterin zur Frau Weiler begeben, um. Na, um was zu tun? Sie zur Rede zu stellen?

49:47:22 - 00:49:49:01

Sprecher 5

Sich zu rächen?

49:49:17 - 00:50:02:06

Sprecher 1

Was wollte Ursula Schneider wirklich bei Hanna Weiler? Ralf? Gregor? Nun lass mal nicht locker. Da stimmt doch was nicht. Die Szenerie wechselt nun in die Wohnung der Reporterin.

50:03:03 - 00:50:12:06

Sprecher 5

Okay, was haben wir hier? Telefonkabel aus der Wand gerissen. Kaputte Tasse und Kaffee auf dem Küchenboden.

50:12:11 - 00:50:21:24

Sprecher 4

Ralf. Die verheimlichen uns doch hier was. Tür eingetreten. Als ob. Also, wenn du mich fragst, die verscheißern uns hier komplett.

50:22:03 - 00:50:27:08

Sprecher 5

Man erstmal gut sein. Die Frau Schröder. Die Frau Schneider wird schon wissen, was sie tut.

50:27:18 - 00:50:29:07

Sprecher 4

Was meinst du? Was läuft hier?

50:29:13 - 00:50:34:09

Sprecher 5

Wenn man lange genug dabei ist, weiß man, wenn man nicht bohrt. Das klemmt schon noch.

50:34:14 - 00:50:43:11

Sprecher 4

Also gucken wir zu, machen gar nichts. Wir gucken zu, wie die Schneider der Weiler Dinge durchgesteckt und wir lassen so laufen.

50:43:20 - 00:50:47:09

Sprecher 5

Wir werden das schon mit dir klären. Aber solange bleibt das mal unter uns.

50:47:13 - 00:50:51:16

Sprecher 2

Wir hängen das jetzt nicht an die große Glocke. Ach, die Herren, schauen Sie doch mal her!

50:56:20 - 00:51:00:00

Sprecher 4

Was haben Sie denn da? Ach, das da! Die Schachtel da auf dem Boden!

51:00:12 - 00:51:03:06

Sprecher 5

Nicht anfassen! Finger weg! Gut gesehen, Frau.

51:03:19 - 00:51:05:00

Sprecher 2

Frau Schneider.

51:05:10 - 00:51:07:20

Sprecher 5

Das ist doch eine Packung Sherry.

51:08:04 - 00:51:12:09

Sprecher 4

Ich nehme an, die ist von Ihnen. Frau Weiler, hier schon.

51:12:09 - 00:51:16:15

Sprecher 3

Die essen wir doch alle ganz gerne, oder? Oder etwa nicht?

51:17:05 - 00:51:17:16

Sprecher 4

Ich nicht.

51:18:05 - 00:51:26:06

Sprecher 5

Aber die ist ja regelrecht zerdrückt. Sowohl die als auch der Inhalt. Lecker.

51:27:09 - 00:51:40:24

Sprecher 3

Da muß der Ding, der Mann, der Angreifer, wer auch immer der, der hat doch eingetreten. Doch so muss das gewesen sein. Sie mal auf das zu probieren. Und schauen Sie mal hier. Das sieht doch aus wie ein Abdruck.

51:41:10 - 00:51:55:05

Sprecher 4

Also, wenn da wirklich der Angreifer mit seinen Schuhen rein getreten ist, dann haben wir eine Spur. Oder, Ralf? Herr Bachmann. Hallo, Herr Bachmann. Eine Spur.

51:55:05 - 00:51:56:06

Sprecher 5

Schubert.

51:58:02 - 00:52:19:11

Sprecher 1

Schubert. Ach ja, natürlich. Schubert. Der Hund. Erinnert euch doch noch an ihn, oder? In Folge eins Papageno hat Ralf ihn zusammen mit Carmen aufgenommen. Und jetzt hat Ralf die Idee, Schubert über die zertretene Pralinenschachtel Witterung aufnehmen zu lassen. Großartige Idee.

52:22:10 - 00:52:24:24

Sprecher 5

Na schön schnüffeln. Ja. Komm!

52:25:05 - 00:52:30:11

Sprecher 2

Er kommt. Sucht die Spur. So ist die Spur. Wie kommst du auf Ralf?

52:30:12 - 00:52:33:12

Sprecher 4

Du glaubst doch nicht im Ernst, dass. Das ist alles, nicht wahr?

52:33:12 - 00:52:37:06

Sprecher 5

Das ist die beste Spürnase von ganz Bonn. Der schlägt jeden Polizeihund.

52:37:07 - 00:52:41:22

Sprecher 2

Tiere sind zu den großartigsten Leistungen sicher, das steht fest.

52:42:05 - 00:52:50:07

Sprecher 3

Genau. Damals, 1974, habe ich in der Schülerzeitung vom Beethoven Gymnasium von einem Dachs berichtet, der doch tatsächlich.

52:50:07 - 00:52:55:06

Sprecher 4

Keine Sau interessiert sich für einen Dachs. Wir ermitteln hier, auch wenn es nicht so aussieht.

52:56:21 - 00:52:57:08

Sprecher 2

Leute.

52:57:22 - 00:53:05:13

Sprecher 5

Gregor Schubert hat was. Er hat eine Spur. Er kommt zu der Zeit richtig an der Leine.

53:06:14 - 00:53:10:05

Sprecher 2

Er will raus. Über den Balkon. Komm, wir müssen hinterher.

53:10:07 - 00:54:05:21

Sprecher 4

Na gut, was soll's. Und Sie beide? Sie bleiben hier am besten zusammen. Falls sich hier tut.

54:08:14 - 00:54:22:17

Sprecher 1

Und tatsächlich Schubert nimmt die Spur auf, die der mutmaßliche Täter gelegt hat. Es geht über den Balkon, in den Garten, durch Hecken und über Straßen, durch Hinterhöfe.

54:23:01 - 00:54:24:20

Sprecher 4

Mülltonnen und Zäune.

54:25:10 - 00:54:33:00

Sprecher 1

Schubert lässt sich nicht abbringen. Und für die Männer zielstrebig, direkt bis vor eine Wohnungstür in der Altstadt.

54:34:09 - 00:54:38:07

Sprecher 4

Wo bist du? Ah ja. Okay. Dieser Hund ist echt schnell.

54:40:23 - 00:54:50:21

Sprecher 4

Das gibt's nicht. Schubert hat uns wirklich an Wohnungstür geführt. Wir müssen da rein. Michael ist da drin.

54:51:19 - 00:54:57:21

Sprecher 5

Warte. Wir können da nicht einfach klopfen und sagen. Wir sind's. Bachmann mit Kinski. Sind Sie ein Mörder?

54:59:05 - 00:55:03:18

Sprecher 4

Hast du nicht vorher drüber nachgedacht? Wir müssen da jetzt rein.

55:05:16 - 00:55:20:23

Sprecher 5

Moment. Na klar. Paragraf 41, Polizeigesetz NRW. Das Betreten von Wohnungen ist auch ohne richterlichen Beschluss erlaubt. Wenn das zur Abwehr einer gegenwärtigen Gefahr für Leib, Leben oder Freiheit einer Person erforderlich ist.

55:21:14 - 00:55:30:13

Sprecher 4

Das klingt ja wie auswendig gelernt. Alter, Strenge. Und hiermit, hiermit kommen wir rein.

55:31:23 - 00:55:34:20

Sprecher 5

1 € Scheckkarte. Ein Glück haben.

55:34:23 - 00:55:43:21

Sprecher 4

Es die Türen nur ins Schloss gefallen. Und oberhalb vom Griff könnte ich die Schloss falle erwischen. Na, wer sagt denn.

55:44:07 - 00:55:53:13

Sprecher 5

Gut, dass du solche Tricks kennst?

55:56:10 - 00:56:03:08

Sprecher 1

Gregor und Ralph betreten angespannt das Haus. Plötzlich ertönt eine Stimme Hallo?

56:03:08 - 00:56:04:05

Sprecher 2

Wer ist denn da?

56:04:08 - 00:56:05:24

Sprecher 5

Wir sind von der Bonner Kriminalpolizei.

56:06:00 - 00:56:08:07

Sprecher 4

Keine Sorge. Wohnen hier noch andere mit dem Haus?

56:08:12 - 00:56:09:12

Sprecher 2

Äh. Hallo.

56:09:19 - 00:56:10:10

Sprecher 4

Verstehen Sie mich?

56:10:14 - 00:56:11:07

Sprecher 2

Was?

56:11:13 - 00:56:15:24

Sprecher 5

Haben Sie hier jemand reinkommen sehen? Wir haben den Verdacht, dass sich hier ein Verdächtiger aufhält.

56:16:11 - 00:56:20:15

Sprecher 4

Das dauert alles viel zu lange. Ralf, ich bin oben und durchsuche das obere Stockwerk.

56:22:20 - 00:56:26:21

Sprecher 5

Und Sie gehen jetzt mal in Ihr Zimmer zurück. Warten Sie hier. Hier rein.

56:26:21 - 00:56:36:18

Sprecher 2

Anfassen und dann von innen abschließen.

56:38:18 - 00:56:46:08

Sprecher 4

Moment. Na los, los. Diese Pralinen sind. Hier sind doch Stimmen zu hören. Hinter der Tür. Ich habe doch.

56:46:08 - 00:56:47:22

Sprecher 2

Nichts. Nichts Böses.

56:48:07 - 00:56:56:19

Sprecher 4

Verriegelt. Aber hallo. Ist da jemand drin? Aufmachen! Na, ist jetzt auch egal. Ich trete jetzt die Tür ein.

56:56:21 - 00:57:04:07

Sprecher 2

Scheiß drauf. Ich will die. Ich will dir doch nichts Böses. Ich mach dich doch. Aber ich muss. Sonst wird die.

57:05:10 - 00:57:12:10

Sprecher 4

Polizei. Lassen Sie die Frau los. Aber, aber. Aber. Ich wollte doch sofort zurück. Und die Hände da, wo ich sie sehen kann. Auf der Stelle.

57:12:14 - 00:57:13:15

Sprecher 5

Sie muss mir doch nur helfen.

57:13:15 - 00:57:19:17

Sprecher 2

Die Pralinen zu. Das. Das ist doch wichtig. Nimm das. Oh.

57:20:13 - 00:57:29:16

Sprecher 4

Du Michel. Geht es dir gut? Bist du verletzt? Starke Kopfnuss von dir.

57:30:10 - 00:57:34:02

Sprecher 2

Was? Oh, mein Kopf.

57:36:13 - 00:57:37:11

Sprecher 2

Wo bin ich?

57:37:24 - 00:57:50:00

Sprecher 4

Warte, warte. Ich bin sofort wieder bei dir. Ich will nur diesen Irren Pralinen Schurken erst mal die Handschellen anlegen. So. Ich habe doch nichts Falsches gemacht.

57:51:00 - 00:57:53:07

Sprecher 5

Nur die Pralinen gefüttert.

57:53:07 - 00:58:02:04

Sprecher 4

Sie mitgenommen, um sie zu retten. Sülz mich nicht vollmachen. Michel, komm her. Ich trag dich raus.

58:02:24 - 00:58:25:24

Sprecher 2

Ich auch. Sie. Sie war es. Er hat es mir erzählt.

58:25:24 - 00:58:33:06

Sprecher 1

Während Gregor sich um die angeschlagene Michelle kümmert, versucht Ralf, die Situation im Erdgeschoss unter Kontrolle zu kriegen.

58:33:22 - 00:58:42:06

Sprecher 2

Entschuldigung. Der Mann, der da hochgelaufen ist, der hat da nichts zu suchen. Raus mit Ihnen. Alle beide.

58:42:15 - 00:58:49:02

Sprecher 5

Sie bleiben jetzt mal hier und verhalten sich ruhig. Los jetzt! Ich habe keine Zeit zu diskutieren. Sie bleiben.

58:49:02 - 00:58:49:11

Sprecher 2

Hier.

58:49:11 - 00:58:57:04

Sprecher 5

Ist in diesem rosaroten, plüschigen Zimmer, ausstaffiert mit bestickten.

58:57:04 - 00:58:57:20

Sprecher 2

Kissen und.

58:57:20 - 00:58:59:01

Sprecher 5

Blüten. Muscheln.

58:59:05 - 00:59:10:05

Sprecher 2

Finger weg! Das sind meine Privatsachen. Sie widerwärtiger Typ. Sie In diesem Zimmer darf niemand rein. Das bin ich. Dieser Anhänger hier auf der Kommode.

59:10:23 - 00:59:18:11

Sprecher 5

Zwei ineinander verschlungen Herzen. Das kommt mir irgendwie bekannt vor.

59:21:17 - 00:59:25:21

Sprecher 5

Dieser Anzug. Was ist das? Womit wurde da.

59:25:21 - 00:59:37:16

Sprecher 4

Zugedrückt? Schwer zu sagen. Vielleicht ein Knoten oder Anhänger? Wieso? Wieso? Zwei kleine, verschlungene Kreise.

59:39:19 - 00:59:48:15

Sprecher 5

Sie stecken dahinter. Sie haben recht. Moment. Wo? Sie hin. Verdammt, hier bin ich.

59:49:03 - 00:59:51:18

Sprecher 2

Ich steche Sie mit dieser Schere, Sie Schwein!

59:52:08 - 00:59:59:13

Sprecher 6

Das geht mich doch Typekit. Unsere alte Ziege.

00:00:01 - 01:00:06:03

Sprecher 2

Ich habe mitgemacht. Das ist lebensgefährlich, was Sie hier machen.

00:07:23 - 01:00:36:00

Sprecher 6

Freispruch. Greift was auf.

00:36:00 - 01:01:25:19

Sprecher 3

Konnte in einer spektakulären Befreiungsaktion die entführte Bonner Künstlerin aus der Hand des sogenannten Moschee Täters befreit werden. Festgenommen wurden Peter, Paul, Rüdiger in der Haus in der Bonner Altstadt. Die Rettung in letzter Minute stattfand. Zudem besteht der dringende Tatverdacht wegen Mordes. Die unbekannte Tote aus der Bonner Altstadt soll dem Inferno Halleschen Tor zum Opfer gefallen sein. Werter V und Rüdiger V sollen in psychische Abhängigkeit stehen.

01:25:24 - 01:01:50:13

Sprecher 3

Fest steht, dass beide Frauen entführt wurden und unter Folter gezwungen worden sind, große Mengen an Schokoladen, Pralinen zu essen. Und lesen Sie in den nächsten Tagen das exklusive Interview zum Stand der Ermittlungen mit dem leitenden Ermittler Ralf Bachmann.

01:53:23 - 01:02:05:21

Sprecher 1

Irgendwann später stehen Ralf und Gregor in ihrer altbekannten Pommesbude. Die Fritteuse brutzelt und der Bier Kühlschrank surrt.

02:08:06 - 01:02:15:02

Sprecher 5

Die Schnitzel wurden Eintopf. Schmeckt das super. Schmeckt. Gut.

02:15:18 - 01:02:17:03

Sprecher 4

Dass sie jetzt schon wieder essen kannst.

02:17:13 - 01:02:23:01

Sprecher 5

Dann bleibst du doch bei deinem Kölsch. Es geht immer oder nah um Kölsch.

02:24:05 - 01:02:31:00

Sprecher 4

Hauptsache, es schmeckt. Also dieser Schuss in die Luft. Da ist die alte Berta ganz schön zusammengezuckt.

02:31:20 - 01:02:41:05

Sprecher 5

Ja, dann konnte ich sie leicht entwaffnen. Und der Rest war dann reine Formsache. Und Michelle hat dem echt eine Kopfnuss verpasst. Dem Rüdiger?

02:41:10 - 01:02:59:21

Sprecher 4

Oh ja. Voll durchgezogen. Hat sie aber auch selbst ausgeknipst. Das wäre echt irre. Aber Ralf, dieser Rüdiger. Ich kannte diesen Mann. Ich habe den schon gesehen. Vorher. Ich hatte ihn vor meiner Nase. Am Parkplatz von Lady Hamilton. Hat sich beschwert, dass ich ihn zugeparkt habe.

03:00:12 - 01:03:03:14

Sprecher 5

Ach was. Tatsächlich? Aber bist du sicher?

03:04:03 - 01:03:04:24

Sprecher 4

Kein Zweifel.

03:05:07 - 01:03:10:09

Sprecher 5

Morgen müssen wir unbedingt die Identität klären, von unserer unbekannten Altstadt reden.

03:11:01 - 01:03:13:24

Sprecher 4

Um ihr zumindest die Würde wiederzugeben, die sie verdient.

03:14:14 - 01:03:16:17

Sprecher 5

Na und? Wir sind es ihr schuldig.

03:16:24 - 01:03:22:08

Sprecher 4

Und Rüdiger hat sie wirklich alleine entführt und festgehalten, oder? Was meinst du?

03:22:18 - 01:03:33:10

Sprecher 5

Rüdiger Vogel ist ein Versager. Er lebt mit seiner Tante in einer Art psychopathischen Koexistenz. Das sage ich dir. Er entführt und füttert sie. Drückt zu.

03:33:20 - 01:03:41:01

Sprecher 4

Na ja, das hat uns Michel auch erzählt, dass er früher mit Pralinen zwangsernährt wurde. Ich frage mich, warum.

03:41:20 - 01:03:42:21

Sprecher 5

Hannahs Zimmer.

03:43:08 - 01:03:43:18

Sprecher 2

Alles in.

03:43:18 - 01:03:56:04

Sprecher 5

Rosa und mit Kirsch Motiven bastelt. Diese Tante hat ein Trauma. Wo auch immer das hergekommen ist. Das hat sie auf ihren Rüdiger übertragen. Und die Bäume in der Altstadt haben vielleicht das Fass zum Überlaufen gebracht.

03:56:19 - 01:03:58:01

Sprecher 4

Das ist mir echt zu hoch, Ralf.

03:59:01 - 01:07:55:16

Sprecher 5

Die Zeitungen waren voll von Kirschblüten. Die ganze Stadt hat doch darüber geredet. Und überall diese Bäume. Ich sag's dir. Das war. Das war in einer Rückblende in die traumatische Situation.

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